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Literatur-Nobelpreis geht an Abdulrazak Gurnah

Am Donnerstag wurde der tansanische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah mit dem Literatur-Nobelpreis ausgezeichnet.

Heute Redaktion
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Abdulrazak Gurnah
Abdulrazak Gurnah
Friedrich, Brigitte / SZ-Photo / picturedesk.com

Der tansanische Schriftsteller Abdulrazak Gurnah der in Großbritannien lebt und arbeitet, ist der diesjährige Träger des Literaturnobelpreises, wie die Schwedische Akademie in Stockholm bekannt gab.

"Kompromisslos und mitfühlend"

Er erhält den Preis "für sein kompromissloses und mitfühlendes Durchdringen der Auswirkungen des Kolonialismus und des Schicksals des Flüchtlings in der Kluft zwischen Kulturen und Kontinenten", erklärte der Ständige Sekretär der Akademie, Mats Malm.

Gurnah hat bisher zehn Romane und eine Reihe von Kurzgeschichten veröffentlicht. Der Autor wurde 1968 in Sansibar geboren und floh vor dem realsozialistischen Regime Tansanias nach England. In seinen Werken thematisiert er immer wieder die Disruptionen von Fluchterfahrungen.

Bis vor seiner kürzlichen Penisionierung war er seit 1985 als Literaturprofessor an der Universität von Kent tätig. Bei der Bekanntgabe des Nobelpreises wurde er als einer der wichtigsten Vertreter der postkolonialen Literatur bezeichnet.

Auf Deutsch erschienen von Gurnah die Romane "Die Abtrünnigen" (2006), "Schwarz auf Weiß" (2004), "Ferne Gestade" (2002) und "Donnernde Stille" (2002).

Handke 2019 ausgezeichnet

Im Vorjahr war die US-Lyrikerin Louise Glück mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichnet worden, 2019 war die prestigeträchtige Auszeichnung an Peter Handke gegangen. Der Nobelpreis ist mit zehn Millionen Schwedischen Kronen (rund 987.000 Euro) dotiert.

Am Vortag wurde der Nobelpreis für Chemie an den Deutschen Benjamin List und den US-Forscher David W.C. MacMillan vergeben. Am Dienstag wurden Klaus Hasselmann, Syukuro Manabe und Giorgio Parisi mit dem Physik-Nobelpreis ausgezeichnet. 

Mit der Bekanntgabe der Preisträger in Medizin begannen am Montag die Nobelpreis-Verkündungen. Hier wurden David Julius (USA) und der im Libanon geborene Forscher Ardem Patapoutian für ihre Entdeckung von Rezeptoren für Temperatur und Berührung im Körper ausgezeichnet.

Am Freitag werden in Stockholm noch die Gewinner des Friedensnobelpreis bekannt gegeben.

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