"Dies wird kein gewöhnlicher Absturz von Weltraumschrott sein", warnten Experten von Space.com kurz vor dem Einschlag der Russen-Sonde. Denn: "Kosmos 482" wurde als Landesonde dafür konzipiert, die Venus-Atmosphäre zu "überleben". Daher werde die 500-Kilo-Kapsel "auch den Wiedereintritt in die Erdatmosphäre unbeschadet überstehen", sagt der niederländische Satelliten-Beobachter Marco Langbroek.
Die europäische Raumfahrtorganisation ESA geht mittlerweile davon aus, dass "Kosmos 482" am Samstag, 10. Mai um 10.16 Uhr (MESZ) abstürzt. Ganz genau ist die Prognose aber nicht, es gibt immer noch eine Ungenauigkeit von +/- 9 Stunden. Das heißt, die Sonde werde voraussichtlich am Samstag zwischen 1 Uhr und 19 Uhr die Erde treffen - hier das LIVE-Tracking:
Die Russen-Sonde wird voraussichtlich zwischen dem 52. nördlichen und 52. südlichen Breitengrad auf die Erde stürzen, so Langbroek. Dies bedeute, dass der Wiedereintritt in die Atmosphäre in einem Gebiet zwischen diesen Breitengraden erfolgen könnte.
Österreich liegt zu 100 Prozent in der Gefahrenzone. Außer Nord- und Nordosteuropa ist zudem unser gesamter Kontinent gefährdet – ebenso wie die USA, Südamerika, Afrika, Süd- und Südostasien sowie Australien.
Der Einschlags-Zeitpunkt kann noch nicht auf die Minute berechnet werden. Es sei "schwierig, die Atmosphäre zu modellieren". Hinzu komme der Einfluss des Weltraumwetters", sagt die ESA. Die Sonnenaktivität beispielsweise beeinflusse die Dichte der Erdatmosphäre – je dichter diese ist, desto schneller stürzt die Raumsonde ab.
"Kosmos 482" ist die Tarnbezeichnung für eine gescheiterte sowjetische Raumsonde, die am 31. März 1972 gestartet wurde und auf der Venus landen sollte. Aufgrund von Problemen in der Trägerrakete erreichte die Sonde nur eine Erdumlaufbahn. Nun ist ihr Ende gekommen, sie fällt auf unseren Planeten herab.
