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Liverpools unglaubliche Rekordjagd in Zahlen

Heute Redaktion
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Während Liverpool in der Champions League um den Viertelfinal-Einzug bangen muss, ist ihnen die Meisterschaft kaum mehr zu nehmen. Eine verrückte Saison in Zahlen.

Jetzt probiert es also Atletico Madrid. Dieses fast unmögliche Ding möglich zu machen. Liverpool zu bezwingen. Einmal gelang es den "Rojiblanca". Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League letzte Woche gewannen die Madrilenen 1:0. Sonst haben die Reds seit dem Sommer erst dreimal verloren. Einmal im Elferschießen des Community Shield gegen Manchester City. Dann gegen Aston Villa im Liga-Cup. Und gegen Napoli in der Champions League. Sonst? Siege, Siege und Siege, dazu drei Unentschieden.

Liverpool ist in der Premier League so weit enteilt, dass es wahrscheinlich froh ist über etwas Abwechslung. Und mit Atletico kommt ja nicht irgendwer, die Madrilenen sind derzeit Tabellendritter in Spanien. Diego Simeone ist der Trainer des Champions-League-Finalisten von 2014 und 2016, er ist bekannt für seine harte und defensive Spielweise. Und Liverpool mit Jürgen Klopp, das ist geballte Offensivpower.

In der vergangenen Saison sagte Klopp, die Premier League sei ihm wichtiger als die Champions League. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Durststrecke in der Königsklasse bald 14 Jahre. Jene in der heimischen Liga aber bereits 29 Jahre. 1990 wurden die Reds letztmals englischer Meister, die Premier League gab es da noch nicht. Nun, 30 Jahre nach diesem Titel, ist Liverpool auf dem Weg, Großes zu erreichen. Das ist die verrückte Premier-League-Saison Liverpools in Zahlen:

Punkte

0 Niederlagen musste Liverpool bisher hinnehmen. Zuletzt verlor das Team von Jürgen Klopp am 3. Jänner 2019 in der Liga. Das war gegen Manchester City. Und es war das Spiel, das Liverpool 2018/19 den Titel kostete.

2 Punkte gab Liverpool in dieser Saison erst ab. Dafür reichte ein Unentschieden gegen Manchester United. Im Old Trafford gab es ein 1:1, Adam Lallana rettete die Reds in der 85. Minute. Sonst würde vor diesem Absatz eine 3 stehen.

22 Punkte Vorsprung weist Liverpool nach 26 Spieltagen auf Manchester City auf. Die "Reds" werden, wenn sie so weitermachen, nicht nur den Rekord der "Skyblues" mit den meisten Punkten in einer Saison (100, 2017/18) knacken, sie werden auch mit dem höchsten Vorsprung Meister. City distanzierte damals Verfolger und Stadtrivale United um 19 Punkte. Und: Gewinnt Liverpool einfach weiter, wird es am 7. März Meister sein. So früh wie noch kein anderes Premier-League-Team. Übrigens: Manchester United wurde 1997 mit 75 Punkten Meister. Liverpool steht jetzt schon bei 76.

Siege

26 Mal gewann Liverpool in der Saison 2019/20. Und die Spielzeit ist ja erst 27 Partien alt. Es bleiben also noch elf Spiele. Gewinnt Liverpool alle, hat es den Rekord für die meisten Siege in einer Saison gebrochen. Um ihn zu brechen, fehlen noch sieben Siege. Denn Manchester City, der Rekordhalter, schaffte es gleich zweimal, in einer Saison 32 Spiele zu gewinnen, 2017/18 und 2018/19.

18 Siege hat Liverpool seit dem eingangs erwähnten Unentschieden gegen United aneinandergereiht. Mit dem 3:2 gegen West Ham feierten die Nordengländer den 21. Heimsieg in Folge – das war in der Geschichte der Englischen bis dato nur den Liverpoolern selbst möglich.

44 Spiele sind seit der Niederlage gegen Manchester City im Januar 2019 vergangen. Seither ist Liverpool ungeschlagen. Das ist gut, sehr gut sogar, aber noch nicht der Rekord. Der gehört Arsenal London. Die legendären "Invincibles" um Thierry Henry blieben zwischen Mai 2003 und Oktober 2004 sogar 49 Spiele ohne Niederlage. Liverpool darf also die nächsten fünf Spiele nicht verlieren, will es hier gleichziehen. Die Gegner: Watford, Bournemouth, Everton, Crystal Palace und zum Abschluss die Meisterprüfung: Manchester City.

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    (Bild: Screenshot)

    Tore

    17 Gegentore haben die "Reds" bisher kassiert. Damit haben sie ausnahmsweise bereits einen Rekord verpasst. Unter Jose Mourinho gab es für Chelsea 2004/05 nur 15 Gegentore.

    64 Tore hat Liverpool in den bisherigen 26 Spielen erzielt. Und das ist nicht einmal der Topwert der Liga, City schoss bereits vier mehr. Und auch sonst wird es ganz schön schwierig, diesen Rekord zu knacken. Citys Bestleistung aus der Saison 2017/18 liegt bei ganzen 106 Treffern.

    Spieler

    12 Tore hat Trent Alexander-Arnold seinen Mitspielern bereits aufgelegt. Erst ein Verteidiger kam in einer Saison auf eine ebenso starke Ausbeute: Trent Alexander-Arnold, in der letzten Saison. Der 21-jährige Engländer könnte also seinen eigenen Rekord brechen. Allerdings: Weitet man diesen auf alle Positionen auf dem Spielfeld aus, muss Alexander-Arnold noch gehörig Gas geben. Keiner schaffte nämlich bisher mehr Assists in einer Saison als Thierry Henry. Der Franzose kam 2002/03 auf 20 Torvorbereitungen.

    12 Mal blieb Goalie Alisson Becker in dieser Saison ohne Gegentor. Er verpasste aber insgesamt auch acht Partien, sieben wegen einer Wadenverletzung, eine wegen einer Rotsperre. Das dürfte ihn einen Platz in den Geschichtsbüchern kosten. Zumindest vorerst. Petr Cech blieb für Chelsea in der Saison 2004/05 während 24 Partien ungeschlagen. Becker darf nun also kein einziges Tor mehr kassieren.

    33 Siege in Serie feierte Mohamed Salah schon. Der Ägypter war beim 1:1 gegen Manchester United verletzt und so datiert sein letzter Punktverlust vom 3. März 2019, da spielte Liverpool auswärts bei Everton 0:0. Diese 32 Spiele mit der vollen Ausbeute sind Rekord in der Premier League. Salahs ärgste Verfolger sind derzeit die Teamkollegen James Milner mit 24 und Joe Gomez mit 23 Siegen. Auch sie spielten nicht gegen Manchester United.

    Trainer

    5 Mal wurde Jürgen Klopp in dieser Saison zum Trainer des Monats gekürt. Bei total sechs vergebenen Auszeichnungen. Nur einmal, im Oktober, da schnappte ihm Chelseas Frank Lampard die Ehrung vor der Nase weg. Es war der Monat, in dem Liverpool auch das einzige Mal nicht gewann. Klopp wurde nun bereits acht Mal zum Trainer des Monats ausgezeichnet. Das bringt ihn auf Rang 4 der ewigen Bestenliste. Nur Sir Alex Ferguson (27), Arsene Wenger (15) und David Moyes (10) kommen auf mehr. Pep Guardiola übrigens, der Trainer von Manchester City, steht bei sieben Awards. Jose Mourinho bei drei.

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