Coronavirus
Lockdown jetzt in Deutschland - bald wieder bei uns?
Trotz Teil-Lockdown sind die Corona-Zahlen bei unseren deutschen Nachbarn weiter hoch. Jetzt wird massiv nachgeschärft. Und bei uns?
Nicht nur Bayerns Ministerpräsident Markus Söder plädiert für eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen ("Heute" hat berichtet), sondern auch Sachsen weitet als erstes deutsches Bundesland den Lockdown weiter aus. Bereits ab 14. Dezember sollen hier die Schulen und die Geschäfte geschlossen werden.
"Mildere Maßnahmen wirken nicht"
Die drastischen Maßnahmen, die bis zum 10. Jänner andauern sollten, seien wegen der hohen Corona-Infektionen nötig, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer. Mildere Mittel hätten nicht gewirkt - siehe auch: Österreich lockert, andere EU-Länder schärfen nach.
Geht es nach Söder, sollte ab 24. Dezember bis mindestens 10. Januar nicht nur in einzelnen Bundesländern, sondern "in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen". In einem ersten Schritt sollte der Beginn der Weihnachtsferien auf den 14. Dezember vorverlegt werden. "Wer nichts tut, aus Angst vor einer schweren Entscheidung, der zögert schuldhaft", so der bayrische Ministerpräsident.
Lockdown made in Austria
Die Maßnahmen des geplanten harten Lockdowns klingen für uns Österreicher nur zu bekannt: Alle Geschäfte sollten bis auf die des täglichen Bedarfs mit Lebensmitteln, Medikamenten und anderen notwendigen Waren schließen; Homeoffice müsse, wo möglich, die Regel sein; soziale Kontakte seien auf einen sehr eng begrenzten Kreis zu reduzieren. Die Frage, die sich jetzt stellt, ist: Sind uns die Bayern einen Schritt voraus oder hinterher? Schwer zu beurteilen.
Gesundheitsminister Rudolf Anschober bestätigte, dass der harte Lockdown der vergangenen Wochen durchaus Wirkung gezeigt habe. Fachexperten prognostizieren, "dass er rund 10 bis 14 Tage weiter wirken und die Neuinfektionszahlen weiter sinken werden." Auch die derzeitigen Massentests sollen dazu beitragen. Ziel müsse laut ihm sein, "dass wir die Neuinfektionen in Richtung 1.000 Fälle weiter absenken können."
Sollten sich die Infektionszahlen jedoch nicht schleunigst verringern bzw. sollten sie im Frühjahr wieder neuerlich aufflammen, könnte auch uns ein dritter Lockdown zu Ostern erwarten. So gesehen, wären uns die Deutschen jetzt wohl einen Schritt voraus. Einen, den wir hierzulande hoffentlich nicht gehen müssen.
