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"Lockdown kommt in Salzburg schon zu spät!"

Jetzt spricht der nächste Corona-Kämpfer Klartext. Gerry Foitik vom Roten Kreuz appelliert an die Politik. Tenor: Ein Lockdown sei unvermeidbar. 

Nikolaus Pichler
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Bundesrettungskommandant Gerry Foitik spricht klare Worte in der Lockdown-Frage.
Bundesrettungskommandant Gerry Foitik spricht klare Worte in der Lockdown-Frage.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Ein Infektionszahlenrekord jagt derzeit den nächsten, Spitäler stehen vor der Triage und in Oberösterreich sollen nun zum Überfluss auch in einigen Geschäften das völlig unwirksame Tier-Entwurmungsmittel Ivermectin ausverkauft sein. Der Lockdown-Druck auf die Bundesregierung erhöht sich. Nun fordert auch der Bundesrettungskommandant, er sitzt auch im Corona-Beraterstab, die Bundesregierung öffentlich zum Handeln auf. 

Für den Experten ist es schon jetzt fünf nach zwölf. "Wir haben einen R (Anm.: Reproduktionszahl) effektiv von 1,2, 1,25 in etwa. Und wir bräuchten in den nächsten vier Wochen einen R von 0,8", betont Foitik gegenüber dem "Ö1-Morgenjournal". Die Senkung des R-Werts sei nötig, um die Last auf das Gesundheitsssystem deutlich zu reduzieren, so Foitik. Das Rezept für Foitik? Ein Lockdown.

Wobei er festhält: "Ein Lockdown ist jetzt die Notbremse, die wir ziehen müssen. In Oberösterreich und Salzburg kommt der schon zu spät. Für die anderen Bundesländer wahrscheinlich gerade recht."

Wie Foitik fordern immer mehr Experten aber auch Promis sowie Teile der Zivilgesellschaft einen harten Lockdown von der Politik, um zu retten, was noch zu retten ist. "Ich glaube in der Situation, in der wir jetzt sind, führt höchstwahrscheinlich an so einem Lockdown nichts vorbei", erklärt auch Ex-Verfassungsrichterin Irmgard Griss gegenüber dem Radiomagazin. 

Sogar Wirtschaftsbosse fordern Lockdown von Bundesregierung

"Es geht sich sonst nicht mehr aus", sagte etwa auch der leitende Oberarzt der Notfallaufnahme in der Klinik Donaustadt, Rainer Thell. Man könne damit nicht mehr bis Ende November warten. Ohne einen "kurzen, harten Lockdown, um die Zahlen massiv nach unten zu bringen", werde es vermutlich nicht gehen, meinte auch der Mikrobiologe Michael Wagner.

"Aus touristischer Sicht wäre ein harter Lockdown wahrscheinlich das, was jetzt absolut notwendig wäre", sagte Wifo-Experte Oliver Fritz. Die ehemalige Obfrau der Bundessparte Tourismus in der Wirtschaftskammer (WKÖ), Petra Nocker-Schwarzenbacher, plädierte im ORF "klar für einen Lockdown". Und auch der Salzburger Hotelier und frühere NEOS-Politiker Sepp Schellhorn sprach sich im ORF-Radio fürs temporäre Zusperren aus - "damit wir Weihnachten halbwegs wieder aufsperren können".

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