Rechnungen könnten ab Herbst plötzlich mehr wert sein als nur ein Stück Papier: Die Regierung plant den Start einer eigenen Lotterie. Für die Teilnahme soll kein Einsatz nötig sein – wer mitmachen will, muss lediglich Rechnungen hochladen.
Noch ist nicht endgültig geklärt, wie das System technisch umgesetzt wird. Laut "Kronen Zeitung" könnte dafür sogar eine eigene App kommen. Fix scheint hingegen, wie das Gewinnmodell aussehen soll: Jeden Monat werden 2.500 Euro an insgesamt 100 Personen verlost, die ihre Belege einreichen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Rechnung aus einem Gasthaus, einem Geschäft oder von einem anderen Einkauf stammt.
Zusätzlich sind offenbar bis zu zwei Sonderziehungen geplant. In jeder davon sollen jeweils zwei Personen mit 250.000 Euro belohnt werden. Wer am Ende gewinnt, entscheidet – wie beim klassischen Lotto – ausschließlich der Zufall. Insgesamt könnten so bis inklusive 2029 jährlich bis zu vier Millionen Euro ausgeschüttet werden.
Die Idee hinter der Lotterie dürfte eng mit der weiteren Digitalisierung von Rechnungen zusammenhängen. Der entsprechende Gesetzesentwurf wurde zeitgleich mit der Streichung von Teilen der Registrierkassenpflicht eingebracht. Ziel ist es offenbar, Konsumenten zu motivieren, konsequent nach Rechnungen zu fragen. Gleichzeitig erhofft man sich davon einen Rückgang illegaler Geschäfte.
Auch beim Datenschutz soll es Entwarnung geben: Beim Hochladen des QR-Codes werden lediglich Verkäufer, Steuer und Gesamtbetrag übermittelt. Was konkret gekauft, bestellt oder konsumiert wurde, bleibt für den Staat nicht ersichtlich.
Wer an der geplanten Lotterie teilnehmen möchte, muss bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Laut ersten Informationen gilt – wie bei anderen Glücksspielen – ein Mindestalter von 18 Jahren. Zudem ist ein Hauptwohnsitz in Österreich erforderlich. Die eingereichten Rechnungen müssen einen maschinenlesbaren Code enthalten und dürfen nur aus dem jeweils vorherigen Monat stammen.
