Mehrere tausend Eurojackpot-Gewinner in Norwegen dachten, sie wären Millionäre, nachdem sie am Freitag von dem staatlichen Glücksspielunternehmen Norsk Tipping eine Benachrichtigung über ihren Gewinn erhalten hatten. Die Freude war aber von kurzer Dauer: Bald stellte sich heraus, dass es sich um einen Fehler handelte.
Die Lotto-Spieler seien über falsche Beträge informiert worden, gab Norsk Tipping nun zu. Wie viele Menschen genau betroffen sind, wollte das Unternehmen allerdings nicht sagen. Ein Fehler bei der Umrechnung von Eurocents in Norwegische Kronen habe die Gewinnbeträge "übermäßig hoch" gemacht, teilte das Unternehmen mit.
Der Betrag sei durch 100 multipliziert worden, anstatt durch 100 geteilt zu werden, berichteten lokale Medien. Norsk Tipping erhält die Gewinnbeträge aus Deutschland in Euro und rechnet sie anschließend in Norwegische Kronen um.
Eine Norwegerin berichtete dem Rundfunk, sie habe eine Benachrichtigung erhalten, dass sie 1,2 Millionen Kronen (umgerechnet etwa 101.600 Euro) gewonnen habe, erhielt aber stattdessen nur einen Bruchteil dieser Summe.
Die korrekten Beträge wurden am Samstagabend aktualisiert. Es seien keine falschen Auszahlungen erfolgt, bestätigte das Unternehmen. Norsk Tipping-Geschäftsführerin Tonje Sagstuen entschuldigte sich und trat anschließend zurück. "Es tut mir schrecklich leid, dass wir so viele enttäuscht haben, und ich verstehe, dass die Leute wütend auf uns sind", sagte Sagstuen in einer Erklärung.
Sie sagte, sie habe mehrere Nachrichten von Menschen erhalten, die Ferien planten, ihre Häuser renovieren oder eine Wohnung kaufen wollten. "Denen kann ich nur sagen: Es tut mir leid! Aber ich verstehe, dass es nur ein schwacher Trost ist", sagte sie. Die Schuld für das Malheur nahm die Geschäftsführerin auf ihre Kappe: "Hier sind an mehreren Stellen Fehler aufgetreten, das liegt in meiner Verantwortung", so Sagstuen.
Norsk Tipping steht nicht zum ersten Mal in der Kritik. Das Unternehmen erklärte, in den letzten Monaten seien "mehrere schwerwiegende Fehler aufgedeckt" worden und es habe im vergangenen Jahr "eine Reihe technischer Probleme" gegeben. Die von der Regulierungsbehörde und den Kunden geäußerte Kritik sei dementsprechend "berechtigt".
