Simone Lugner (43) hat klare Vorstellungen vom Leben und davon, wie Beziehungen funktionieren sollten: auf Augenhöhe, ohne finanzielle Abhängigkeit. In einem ehrlichen Gespräch verrät sie ihre Haltung zu Geld, ihre Erfahrungen mit Partnern und warum finanzielle Bildung für Frauen noch immer kein Selbstläufer ist.
"Für mich war es schon immer essenziell, mein Leben eigenständig zu gestalten, unabhängig von einem Mann." Ein starker Satz, den man Simone sofort glaubt. Ob handwerklich, beruflich oder emotional: Für sie bedeutet Unabhängigkeit mehr als ein Schlagwort. Sie führt Beziehungen nur, wenn sie freiwillig und frei von Zwängen sind: "Nie will ich erleben, dass jemand die Hand auf der Kasse hat", so die Witwe von Richard Lugner beim Kick-Off-Event der Veranstaltungsreihe "Ladies first. Vermögen. Vorsorge. Verantwortung." in der exklusiven Sky-Lounge der Wiener Finanzberatung Valued ASSET.
Dass es in Beziehungen auch beim Thema Geld krachen kann, hat sie selbst erlebt. In einer früheren Partnerschaft verdiente sie mehr als ihr Partner, für sie kein Problem, aber für ihn offenbar schon. "Er verordnete mir einen ETF-Sparplan, obwohl ich längst in Aktien investiert hatte", erzählt sie. Aber auch mit ihrem verstorbenen Mann Mörtel hab es hin und wieder unterschiedliche Ansichten. Als Porsche neu an die Börse ging, wollte sie einsteigen, er nicht. Die Aktie stieg, er ärgerte sich. Sie blieb gelassen: "Ich sehe Investments langfristig."
Das Thema Finanzen ist für Simone nicht neu, sie hat sich schon früh damit beschäftigt. Direkt nach der Schule klickte sie sich durch Online-Kurse wie jene von "Super Broke" und begann zu investieren. Auch, um unabhängig von staatlicher Altersvorsorge zu sein.
Während einer Phase der Arbeitslosigkeit musste sie das Sparen pausieren. "Das war hart", wie sie sagt. Doch mit ihrem neuen Job bei "Körperglanz & Shape-Line" geht es wieder los. Mindestens zehn Prozent ihres Gehalts steckt sie künftig in ETFs. "Klar, zehn Prozent sind nicht viel, aber je früher man beginnt, desto besser."
Und auch wenn sie sich früher fragte, warum es spezielle Finanzkurse nur für Frauen braucht, hat sich ihre Haltung dazu verändert: "Viele Frauen stehen noch immer im Schatten ihrer Partner, investieren seltener, bekommen weniger finanzielle Bildung. Deshalb sind solche Angebote wichtig und ich freue mich darauf, mehr zu lernen."
Für Simone Lugner ist finanzielle Unabhängigkeit kein Trend, sondern eine bewusste Entscheidung. Sie spart, investiert, plant und will Vorbild sein für Frauen, die ähnliche Wege gehen wollen. Denn für sie steht fest: "Zweisamkeit sollte freiwillig sein. Auch frei von finanziellen Abhängigkeiten."
Zum Schluss gibt es noch Simones Spartipp: "Sparplan aufsetzen, am besten bei 'flatex' oder einer günstigen Plattform, und monatlich investieren. Es müssen keine Unsummen sein. Hauptsache, man beginnt."