Camora so offen wie nie

RAF über Kindheit, Millionen und sein tiefstes Tief

Rapper RAF Camora gewährt im Podcast "Beyond Business Cast" seltene Einblicke in seine Kindheit, seine Tiefpunkte – und sein wahres Vermögen.
Heute Entertainment
06.10.2025, 23:00
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So offen hat man RAF Camora (41), bürgerlich Raphael Ragucci, selten erlebt: Im Podcast "Beyond Business Cast" mit Christian Wolf und Eric Demuth gewährt der Erfolgsrapper intime Einblicke in sein Privatleben – von Mobbing in der Kindheit bis hin zum Verlust seiner großen Liebe. Und auch über sein tatsächliches Vermögen spricht er Klartext.

"Forbes" schätzte sein Vermögen kürzlich auf 50 Millionen Euro – doch das sei stark untertrieben. "Es ist mindestens doppelt so hoch", stellt RAF klar. Geld sei für ihn aber nie der Antrieb gewesen – sondern ein tiefer innerer Antrieb, der aus seiner Vergangenheit komme.

Kindheit in Wien: "Ich hatte nirgendwo Anschluss"

"Ich bin 1992 nach Wien gekommen – mitten im Balkan-Krieg. Deutsche habe ich erst mit sechs gelernt", erinnert sich der 41-Jährige. Seine Eltern schickten ihn in eine "bessere Schule", doch dort fühlte er sich alles andere als zugehörig. "Ich war in einem Bezirk mit 99 % Ausländer, aber in einer Schule mit 99 % Österreichern. Ich hatte weder dort noch dort Anschluss."

Diese Erfahrung habe ihn stark geprägt – und sei mitverantwortlich für seinen Ehrgeiz. "Ich glaube, Menschen, die in ihrer Kindheit gemobbt wurden oder narzisstische Tendenzen entwickelt haben, sind oft dazu prädestiniert, später Großes zu erreichen. Weil sie der Welt etwas beweisen wollen – das war bei mir auch so."

Er geht sogar noch weiter: "Das ist jetzt nicht wissenschaftlich getestet, aber ich glaube, 95 % aller Künstler haben eine narzisstische Persönlichkeitsstörung."

Der Zusammenbruch: "2020 war mein schlimmstes Jahr"

Nach seinem angekündigten Karriereende 2019 wollte RAF Camora eigentlich sesshaft werden: Familie, ein ruhiges Leben, Schluss mit der Bühne. Doch was dann kam, war eine der dunkelsten Phasen seines Lebens.

"Ich habe meine Beziehung beendet – nach acht Jahren. Ich habe meine Musik verloren. Ich habe aufgehört, Sport zu machen. Die Stadt, die Wohnung, der Alltag – alles war weg." Für den Künstler brachen alle drei Lebenssäulen weg: "Selbstzufriedenheit, Berufung, soziales Umfeld", wie er es selbst beschreibt. "Und wenn alle drei fallen, dann liegst du am Boden", sagt er ehrlich. "Dann bist du unglücklich – und das ist mir passiert."

"Dark Zen"

Um sich selbst wieder aufzurichten, entwickelte der Rapper eigene Routinen, las unzählige Bücher zur Selbstfindung – und fasste alles in ein Konzept zusammen, das er "Dark Zen" nennt. Dabei gehe es um ehrliche Selbstreflexion, emotionale Stärke und den Mut, seinen eigenen Weg zu gehen – auch im Dunkeln.

{title && {title} } red, {title && {title} } 06.10.2025, 23:00
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