Schon unter Napoleon, aber vor allem während der Weltkriege war der heißgeliebte Kaffee in Österreich rar. Als Ersatz griff man zu "Getreidekaffee" aus lokalen Rohstoffen. Der hat zwar kein Koffein, kommt dank einer Mischung aus Roggen, Gerste oder Malz und verschiedenen Gewürzen geschmacklich aber recht nah ran.
Angesichts der zuletzt explodierten und weiter hohen Preisen für Kaffee wird Kaffeeersatz wieder aktuell. Grund für die gestiegenen Kosten sind laut Tchibo-Österreich-Chef Paul Unterluggauer die klimatischen Veränderungen, erzählt dieser im Interview mit den "Salzburger Nachrichten".
Trockenheit und Hitze in den Anbauländern verschlechtern die Ernten. "Zusätzlich steigt der Kaffeebedarf weltweit, auch in den asiatischen Ländern wird mehr Kaffee konsumiert." Der Kaffeeabsatz habe sich deshalb um drei bis vier Prozent reduziert.
Und so denkt man aktuell wieder an die fast schon vergessenen Kaffeealternativen. In Deutschland soll noch in diesem Jahr ein Lupinenkaffee auf den Markt kommen. "Wir sind sehr interessiert, das auch in Österreich anzubieten, müssen aber noch etwas warten. Wir stehen noch am Anfang, aber das ist sicher ein Produkt, das für die Zukunft interessant sein kann", so der Tchibo-Chef.
Das Ersatzprodukt entstand ausgerechnet um die Jahrhundertwende in Österreich, Lupinenkerne werden dabei wie Kaffee geröstet. Die Tchibo-Lupinen stammen ebenfalls aus österreichischer Bioproduktion. Erste Chargen werden bereits produziert, verrät Unterluggauer den "SN".