Enormer Schaden für Staat

Bekannte Firma ließ 65.000 Stunden schwarz arbeiten

Die Behörden sind einer Tiroler Firma auf die Schliche gekommen, die Steuerbetrug im großen Stil beging. Beide Chefs wurden verurteilt.
Newsdesk Heute
29.10.2025, 09:50
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Das Finanzamt hat herausgefunden: Eine größere Baufirma aus Tirol hat in den Jahren 2020 bis 2023 systematisch Abgaben hinterzogen. Insgesamt entstand dem Staat, und somit allen Steuerzahlern, ein Schaden von rund 556.000 Euro. Nicht nur kam es zu Schwarzarbeit, sondern sogar zum Einsatz von Scheinfirmen und Scheinrechnungen. Beide ehemaligen Geschäftsführer wurden vom Landesgericht Innsbruck bereits rechtskräftig verurteilt.

Die Details

Ausgangspunkt war eine Prüfung der Lohnabgaben, bei der festgestellt wurde, dass für rund 65.000 Arbeitsstunden keine lohnabhängigen Abgaben entrichtet worden waren. Die Prüfer stießen auf massive Unstimmigkeiten in den Arbeitszeitaufzeichnungen. Leistungen, die auf den Baustellen tatsächlich erbracht wurden, fanden außerhalb der offiziell erfassten Zeiten statt. Eine plausible Erklärung blieb die Geschäftsführung schuldig. Daraus ergaben sich nicht deklarierte Lohnzahlungen in Höhe von rund 344.000 Euro.

Im weiteren Verlauf deckte das Amt für Betrugsbekämpfung ein Netzwerk von Scheinunternehmen auf, die angeblich Bauleistungen als Subfirmen erbrachten. Tatsächlich verfügten diese Firmen über kein Personal und keine betriebliche Infrastruktur. Die fingierten Rechnungen führten zu einer weiteren Abgabenverkürzung von etwa 212.000 Euro.

Minister will Kampf verstärken

Der Hauptangeklagte, langjähriger Geschäftsführer und Stiefvater des Mitangeklagten, wurde zu zwölf Monaten bedingter Freiheitsstrafe sowie zu einer Geldstrafe von 80.000 Euro verurteilt, die zur Hälfte bedingt nachgesehen wurde. Der Mitangeklagte erhielt drei Monate bedingt und eine Geldstrafe von 70.000 Euro, ebenfalls zur Hälfte bedingt.

"Betrug schadet allen ehrlichen Steuerzahlerinnen und Steuerzahlern und untergräbt den fairen Wettbewerb. Wer glaubt, sich durch unlautere Mittel einen Vorteil verschaffen zu können, riskiert empfindliche Strafen. Wir werden den Kampf gegen Steuerbetrug noch verstärken und für mehr Gerechtigkeit sorgen", sagt Finanzminister Markus Marterbauer.

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