Standort zu teuer

Hohe Abgaben: Ryanair zieht weitere Jets aus Wien ab

Der irische Billig-Flieger Ryanair streicht seine Flotte in Wien weiter zusammen. Das hat CEO Michael O’Leary in einer Aussendung angekündigt.
Team Wirtschaft
28.10.2025, 16:44
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Ryanair zieht erneut Konsequenzen aus der österreichischen Luftverkehrspolitik: Die Billigfluglinie kündigte am Dienstag an, im Sommer 2026 zwei weitere Flugzeuge aus Wien abzuziehen. Damit verliere Österreich Investitionen in Höhe von rund 200 Millionen US-Dollar, heißt es in einer Aussendung des Unternehmens. Grund für den Schritt sei das "anhaltende Versäumnis der Regierung", die aus Sicht Ryanairs "schädliche Luftverkehrssteuer" abzuschaffen und die "überhöhten Gebühren am Flughafen Wien" zu senken.

Airline sauer über ausbleibende Reaktion

Bereits im September hatte Ryanair der Bundesregierung einen Wachstumsplan im Umfang von einer Milliarde US-Dollar vorgelegt. Dieser hätte, so das Unternehmen, das Passagieraufkommen in Österreich um 70 Prozent auf zwölf Millionen Reisende pro Jahr steigern und bis 2030 zehn zusätzliche "Next-Gen"-Flugzeuge vom Typ Boeing 8-200 nach Wien bringen sollen. Die Regierung habe darauf jedoch nicht reagiert. "Wir sind enttäuscht über das Versäumnis der österreichischen Regierung, ihr Versprechen einzuhalten und auf unseren Eine-Milliarde-Dollar-Wachstumsplan zu antworten", erklärte Ryanair-CEO Michael O’Leary.

Kritik an vergleichsweise hoher Luftverkehrssteuer

Laut O’Leary hätte Bundeskanzler Stocker lediglich die Luftverkehrssteuer abschaffen müssen, die pro Passagier zwölf Euro beträgt und jährlich rund 160 Millionen Euro in die Staatskasse bringt. Diese Steuer sei "eine der höchsten in Europa" und mache den Standort unattraktiv. Aufgrund der fehlenden Reaktion sehe sich Ryanair gezwungen, neben den bereits im Winter 2025 abgezogenen drei Flugzeugen die Flotte in Wien um zwei weitere Maschinen zu reduzieren. Die frei werdende Kapazität würde in Länder wie Italien, Ungarn und die Slowakei verlagert, wo die Regierungen Luftverkehrssteuern abgeschafft hätten.

Ryanair warnt neuerlich die Bundesregierung

Der Luftverkehrsmarkt stehe laut Ryanair vor einem Kollaps. Neben Ryanair hätten auch andere Billigflieger wie Wizz, Level und easyJet ihre Basen in Wien geschlossen, während die Lufthansa-Gruppe den Abbau von zehn AUA-Flugzeugen angekündigt habe. Die österreichische Regierung müsse laut Ryanair "jetzt aufwachen, wenn sie Österreichs schwächelnden Luftverkehr, Tourismus und Arbeitsplätze retten will, indem sie unverzüglich die gescheiterte Luftverkehrssteuer abschafft und die überhöhten Gebühren am Flughafen Wien senkt".

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