2022 erkrankten 2.901 Männer und 2.302 Frauen in Österreich an einem bösartigen Lungentumor. Lungenkrebs war damit die häufigste Krebserkrankung (insgesamt 11,6 Prozent aller Krebsneuerkrankungen). 2.363 Männer und 1.762 Frauen verstarben 2022 daran. Somit ist Lungenkrebs in Österreich auch die häufigste Krebstodesursache (insgesamt 19,6 Prozent aller Krebssterbefälle). Das sagen Daten der Statistik Austria.
Die hohen Erkrankungszahlen und vor allem die – nach wie vor – erschreckend schlechte Prognose bei Lungenkrebs (5 Jahre nach der Diagnose leben nur mehr 22 Prozent aller Patienten) sind für die Österreichische Krebshilfe seit vielen Jahren Gründe genug, im Bereich Vorsorge und Früherkennung von Lungenkrebs aktiv zu sein: "Rauchen ist nach wie vor für 90 Prozent aller Lungenkrebserkrankungen verantwortlich. Aber noch immer unterschätzen Raucher die tatsächlichen Folgen ihres Tabakkonsums", erklärt Krebshilfe Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda.
Gemeinsam mit der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP), dem Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung und pneumologische Onkologie sowie dem Austrian Comprehensive Cancer Network mit den CCC der Medunis Wien, Graz und Innsbruck hat die Krebshilfe ihre "DON’T SMOKE"-Initiative neu gestartet. Ziel ist es, möglichst breit über Präventionsmaßnahmen einerseits und Unterstützungsangebote beim Rauchstopp andererseits zu informieren. "Der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie liegt die Lungenkrebs-Früherkennung besonders am Herzen. Daher ist es uns auch ein besonderes Anliegen, die Krebshilfe bei ihrer Initiative zu unterstützen", so Prim. Univ.-Prof. Dr. Bernd Lamprecht, Präsident der ÖGP.
Auf www.dontsmoke.at bietet die Krebshilfe allen interessierten Raucher einen kostenlosen Symptom-Check an, um ihr mögliches Lungenkrebs-Risiko besser einschätzen zu können. Dabei lotst LUIS, der virtuelle Lungenarzt, in wenigen Schritten durch mögliche Symptome und Beschwerden. Am Ende des Tests erhält der Interessierte eine Einschätzung seines momentanen Gesundheitszustandes plus Verlinkung zu den möglichen Angeboten für einen Rauchstopp vom Rauchfrei-Telefon bzw. zum nächsten Lungenfacharzt.
"Rauchen ist für etwa 30 Prozent aller Krebstodesfälle verantwortlich und wird mit zahlreichen Krebsarten in Verbindung gebracht. Das Aufhören und Vermeiden von Rauchen sind daher die effektivsten Strategien zur Krebsprävention", betonen Univ.-Prof. Dr. Shahrokh Shariat, Univ.-Prof. Dr. Philipp Jost und Univ-Prof. Dr. Dominik Wolf, die Leiter der Comprehensive Cancer Center in Wien, Graz und Innsbruck unisono.
"Wir sind tagtäglich mit den negativen Konsequenzen des Tabakkonsums konfrontiert", erklärt auch Prim. Priv.-Doz. Dr. Arschang Valipour, Leiter des Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung. "Umso mehr möchten wir alle Raucher einladen, mit LUIS die Gefährlichkeit ihrer Symptome abzuchecken. Vielleicht ist das auch der Ansporn für sie, die Zigarette sein zu lassen."
Je früher Lungenkrebs erkannt wird, umso früher kann mit der Behandlung begonnen werden. Der Symptom-Check und die individuelle Risiko-Einschätzung können Raucher dabei helfen, eine mögliche Erkrankung früher zu erkennen. Leider wird derzeit noch bei mehr als der Hälfte aller Lungenkrebs-Neudiagnosen die Diagnose erst gestellt, wenn der Tumor bereits die Organgrenzen durchbrochen hat.
Der Symptom-Check mit LUIS und ausführliche Informationen zum Thema Rauchen & Krebs sind unter www.dontsmoke.at zu finden.
Das Rauchfrei-Telefon ist kostenlos unter 0800 810 013 erreichbar. Von Montag bis Freitag zwischen 10:00 und 18:00 Uhr wird das Rauchfrei-Telefon von Klinischen- und Gesundheitspsychologinnen mit Ausbildung und Erfahrung in der Tabakentwöhnung und Telefonberatung betreut. www.rauchfrei.at