Entführung verhindert

Mädchen (6) gab Notsignal – Stiefvater sieht "Intrige"

Am Dienstag findet in Wien der Prozess gegen jenen Iraker statt, der Ende November seine Kinder entführen wollte – er leugnet vor Gericht alles.
Michael Rauhofer-Redl
16.12.2025, 10:45
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Es war und ist ein Aufsehen erregender Fall. Ein Verkehrsunfall in Rudolfsheim-Fünfhaus brachte alles ins Rollen. Wie von "Heute" berichtet, rettete ein sechsjähriges Mädchen seine Familie aus den Fängen des gewalttätigen Vaters.

Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133

Der 39-jährige Iraker steht im Verdacht, seine Frau (34) unter Vorhalt eines Messers sowie die beiden Kinder – neben der Sechsjährigen war auch ein Baby in den Vorfall involviert – zur Mitfahrt gezwungen zu haben. Im Zuge des Polizeieinsatzes infolge des Unfalls – der Mann ohne gültigen Führerschein sorgte für einen Auffahrunfall mit Blechschaden – deutete das Mädchen gegenüber den Polizeibeamten das "SOS"-Handzeichen.

So läuft Prozess ab

Die Staatsanwaltschaft Wien brachte schon kurze Zeit nach den Ereignissen beim Landesgericht für Strafsachen einen Strafantrag wegen schwerer Nötigung und Freiheitsentziehung ein.

Am Dienstag wurde der Verdächtige in Handschellen in den Gerichtssaal geführt, das Medieninteresse war riesig. "Das stimmt alles nicht, es war eine Intrige meiner Ex-Frau und ihrem Ex-Mann", behauptete der Iraker patzig, sorgte mit dieser Verantwortung für Verwunderung. Bei der Lugner-City sei er nur deshalb gewesen, um Parkscheine zu kaufen.

Das internationale Notzeichen, mit dem die Tochter Beamte aufmerksam werden ließ, sei ebenfalls eine Intrige des Ex seiner Verflossen gewesen. "Er hat das Kind manipuliert", war sich der Angeklagte sicher.

Vor Gericht wird nicht nur die Frau aussagen, auch die Sechsjährige wird im Zuge der Hauptverhandlung zu Wort kommen. Allerdings geschehe das nicht durch die Richterin, sondern durch eine beigezogene Sachverständige. Diese wird die Fragen des Gerichts in einem Nebenraum an das Mädchen weitergeben. Für den 39-Jährigen gilt die Unschuldsvermutung. Dem Iraker droht im Falle einer Verurteilung eine Haftstrafe und überdies auch die Abschiebung.

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