Studie überrascht

Männern, die weinen, wird eher geglaubt

Eine neue Studie legt nahe, dass Tränen von Männern – seien auch nur falsche "Krokodilstränen" – glaubwürdiger sind als von Frauen.
Heute Life
17.07.2025, 20:18
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Eine neue Studie ergänzt die Hinweise darauf, dass die Wahrnehmung der Tränen anderer Menschen als aufrichtig oder manipulativ wahrscheinlich von einer Reihe von Kontextfaktoren abhängt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass Tränen als ehrlicher wahrgenommen werden, wenn sie in nicht-manipulativen sozialen Situationen und von Menschen vergossen werden, von denen es weniger erwartet wird.
Monika Wrobel von der Universität Lodz in Polen und ihre Kollegen präsentieren diese Ergebnisse im Open-Access-Journal PLOS One.

Soziales Signal

Emotionale Tränen werden oft als aufrichtige soziale Signale wahrgenommen – vielleicht weil es schwierig ist, auf Befehl zu weinen. Im Gegensatz dazu gibt es die weit verbreitete Meinung, dass Tränen auch strategisch vergossen werden können, um andere zu manipulieren – die sogenannten "Krokodilstränen".

Allerdings haben nur wenige Studien systematisch untersucht, unter welchen Umständen Tränen als aufrichtig wahrgenommen werden. Um tiefere Einblicke zu gewinnen, wurden Tausenden Personen Bilder von Menschen gezeigt, die zuvor so bearbeitet worden waren, dass sie sie weinend darstellten. Die Gesichter strahlten unterschiedliche Wärme aus und wurden in hypothetischen Situationen präsentiert, die manipulativ waren oder nicht. Zum Beispiel versucht die Person auf dem Foto, sich in die Schlange vorzudrängeln, um einen Arzt aufzusuchen (manipulativ) oder wartet auf einen Arzt und spricht mit einer Empfangsdame (nicht manipulativ).

Die rund 3.500 Befragten aus Norwegen, Polen, Südafrika, Kanada und aus dem Vereinigten Königreich mussten angeben, wie aufrichtig Gesichtsausdrücke auf sie wirkten – oder ob es sich beim Weinen ihrer Einschätzung nach nur um strategisch kullernde Krokodilstränen handelte.

Ergebnisse – Bestimmten Menschen wurde eher geglaubt

Die Analyse der Antworten zeigte, dass Tränen zwar insgesamt nur einen sehr geringen Einfluss darauf hatten, wie die Teilnehmer die Ehrlichkeit der Personen auf den Fotos wahrnahmen, bestimmte Kontextfaktoren jedoch offenbar die Stärke dieses Effekts beeinflussten.

Bei zwei Gruppen waren Tränen jedoch ein Faktor, der einen vergleichsweise starken Effekt hatte: Bei Fotos von Männern, die laut Studie typischerweise weniger warmherzig scheinen, und bei Fotos von Frauen, die augenscheinlich weniger herzlich wirkten.

Wann Tränen als ehrlich gelten

Die Autoren fügen hinzu: "Unsere Studien haben gezeigt, dass Tränen nicht allgemein als aufrichtiges soziales Signal angesehen werden, da ihre wahrgenommene Echtheit davon abhängt, wer weint und in welcher Situation. Am wichtigsten ist, dass wir herausfanden, dass Tränen sozial nützlicher sein könnten (d. h. als ehrlichere Signale wahrgenommen werden, die andere motivieren, den Weinenden zu unterstützen), wenn sie von Menschen vergossen werden, von denen man dies weniger erwartet (zum Beispiel von Männern oder Menschen mit geringerer Wärme)."

Weinen ist ein komplexer Prozess

Die größte Herausforderung bei der Untersuchung der sozialen Auswirkungen von Tränen besteht in der Wahl der richtigen Reize. In der vorliegenden Forschung wurde, wie in den meisten Studien auf diesem Gebiet, Bilder von Personen mit digital hinzugefügten Tränen verwendet. Weinen ist jedoch ein komplexer, vielschichtiger emotionaler Ausdruck, der nicht nur aus Tränen, sondern auch aus Gesten, Lautäußerungen und Gesichtsmuskelbewegungen besteht.

{title && {title} } red, {title && {title} } 17.07.2025, 20:18
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