Steirischer Sensationsfund

Hybrid entdeckt! Österreichs Giftschlangen kreuzen sich

In der Obersteiermark wurde eine neue Hybrid-Schlangenart entdeckt! Es handelt sich um eine Kreuzung der giftigen Hornviper mit der Kreuzotter.
Newsdesk Heute
11.07.2025, 11:20
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Dem Reptilien-Experten Werner Stangl und seinem Team ist an einem geheimen Ort in der Obersteiermark ein Sensationsfund gelungen. Nach vielen Jahren und mehreren tausenden Stunden Suche in sehr schwer zugänglichem Gelände konnten sie inzwischen mehrere Exemplare einer völlig neue Hybrid-Schlangenart aufspüren. Es handelt sich dabei um eine Mischung der vom Aussterben bedrohten Hornviper (Vipera ammodytes) und der Kreuzotter (Vipera berus).

Die Entdeckung stellt alles auf den Kopf. Bislang galt eine Kreuzung zweier Giftschlangen als ausgeschlossen. Und doch hatten Beobachtungen seit Jahren die Existenz sogenannter "Naturbastarde" angedeutet.

Markus Mossauer mit einem der "Naturbastarde"
Werner Stangl, Steirischer Reptilien- und Amphibienverein

Im Frühsommer 2023 stieß Biologe Markus Mossauer auf ein 75 Zentimeter langes, bräunliches Weibchen, das Merkmale beider Arten zeigte. Obwohl er die Schlange wieder in die Freiheit entlassen musste, war damit der Erstnachweis in der Steiermark erbracht!

Etwas später traf auch Zoologe Rainer Fesser auf eine der neuen Hybrid-Schlangen. Ihm gelang es, das Tier zu sichern und mitzunehmen. Den nächsten Glücksfund machte dann Obmann Werner Stangl. Er entdeckte ein ungewöhnlich mattschwarzes Weibchen samt schneeweißem Bauch.

Insgesamt sind nun schon vier der "Bastardvipern" bekannt, drei von ihnen sind in artgerechter Obhut der Reptilien-Experten. Die äußerlichen Merkmale der Schlangen unterscheiden sich deutlich: Mal kommt mehr die Kreuzotter, mal mehr die Hornviper in ihnen durch. Kein Exemplar gleicht dem anderen.

Werner Stangl mit dem schwarz-weiß gezeichneten Hybrid-Weibchen.
Werner Stangl, Steirischer Reptilien- und Amphibienverein

"Schlangen sind keine Monster"

"Wir wissen noch nicht viel über die neuen Tiere. Dass wir sie erforschen dürfen, eröffnet völlig neue Möglichkeiten", zeigt sich Werner Stangl gegenüber der "Kronen Zeitung" begeistert. Die ungewöhnlichen Hybride sollen nun genauer studiert und wissenschaftlich dokumentiert werden.

Ein Detail sorgt noch zusätzlich für Jubelstimmung im Team: "Ein Weibchen dürfte trächtig sein. Denn sie ist weit schwerer als die anderen und frisst nicht – was bei trächtigen Schlangen ganz normal ist. Ansonsten ist sie wie die anderen Exemplare topfit!"

Mit ihrer Arbeit wollen die Experten des Steirischer Reptilien- und Amphibienvereins auch Bewusstsein schaffen: "Schlangen sind keine Monster – sie sind faszinierende Geschöpfe, die unsere Achtung verdienen."

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 11.07.2025, 11:35, 11.07.2025, 11:20
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