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Mahrer warnt: "Teuerungslawine rollt auf uns zu"

Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer befürchtet, dass die Teuerungen noch weiter zunehmen. Dabei übt er scharfe Kritik an der EU.

Tobias Kurakin
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer
Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer
Tobias Steinmaurer / picturedesk.com

Schon jetzt sind die Preise in vielen Bereichen des täglichen Lebens exorbitant hoch. Der Krieg in der Ukraine hat speziell die Kosten für Energie explodieren lassen. Wirtschaftskammerpräsident Harald Mahrer rechnet aber damit, dass sich die Lage weiter verschlimmert und übt scharfe Kritik an der Europäischen Kommission.

Sanktionen ohne Preiszettel

Nachdem Wladimir Putin seinen Krieg im Nachbarland begonnen hatte, entschied sich die Europäische Union schnell für harte Sanktionen gegen Russland. Laut Mahrer hätte man jedoch vergessen, den Bürgerinnen und Bürgern den Preiszettel der Maßnahmen offen mitzuteilen.

Im Podcast der Tageszeitung "Kurier" geht der Wirtschaftskammer-Präsident demnach hart mit der Europäischen Union ins Gericht und rechnet mit einer Verschlechterung der Situation. "Es rollt eine existenzielle Bedrohungslawine, was die Versorgung mit Energie betrifft, auf uns zu", so Mahrer.

Noch sei völlig unklar, wie sich die Lage in den kommenden Wochen und Monaten entwickeln würde. Mahrer befürchtet jedenfalls, dass Putin Gas weiterhin als Druckmittel einsetzt und dies vielleicht sogar vor dem Winter abdreht. Dann droht eine Notsituation. Der Wirtschaftsexperte spricht demnach davon, dass die Wiener Fernwärme zu 75 Prozent auf Gas angewiesen ist. Betrieben aus der Industrie würde ebenfalls eine Katastrophe drohen, wenn Putin den Gashahn abdreht.

Energiekosten könnten sich vervierfachen

Zudem müsste sich auch die Bevölkerung auf eine "Teuerungslawine" einstellen. In Deutschland wird bereits offen kommuniziert, dass die Energiekosten zwischen 300 und 400 Prozent steigen könnten, österreichische Politikerinnen und Politiker halten sich mit derartigen Schreckensprognosen derzeit noch zurück.

Mahrer sieht jedoch die Notwendigkeit klarer Kommunikation gegeben. Bei einer erwarteten weiteren Preisexplosion sei der "soziale Frieden in Europa und Österreich gefährdet". Als kapitalen Fehler will Mahrer die Sanktionen zwar nicht bezeichnen, jedoch hätte die EU verabsäumt, die Folgen deutlich zu kommunizieren.

Nun müsse die österreichische Regierung Alternativen in der Energieversorgung möglichst schnell bereitstellen. Während in Deutschland bereits neue Pipelines gebaut werden, wäre Österreich jedoch "mit Sicherheit viel zu langsam", meint Mahrer kritisch.

Die Kritik von Vizekanzler Werner Kogler, dass die Wirtschaftskammer mit Schuld an der Abhängigkeit Österreichs von russischem Gas sei, lässt Mahrer nicht gelten. Man hätte sich hierzulande in den 60er Jahren bewusst für die billige Energiezulieferung aus Russland entschieden. Die Öl-Krise in den 70er Jahren hätte den Fokus auf Gas weiter verschärft.

Damit ging Österreich eine bewusste Entscheidung ein, die in den letzten Jahrzehnten auch positive Seiten mit sich brachte. Unser Wohlstand basiere darauf, dass wir in der Vergangenheit durch billige Energie tolle Produkte günstig produzieren konnten und diese in die Welt verkaufen konnten.

Versäumnisse bei erneuerbarer Energie

Bezüglich erneuerbarer Energie habe man in den letzten Jahren zudem mit Sicherheit etwas verschlafen. Das liegt jedoch auch daran, dass sich viele Bewohnerinnen und Bewohner gegen Windräder in ihrer Umgebung wehrten und Umweltorganisationen gegen Wasserkraftwerke protestierten.

Gänzlich aussichtslos ist die Situation laut Mahrer jedoch noch nicht. Die Politik habe Hebeln und könne Maßnahmen verabschieden, sodass der Wohlstand in Österreich, Deutschland und im Rest Europas nicht weiter bergab geht. "Wir müssen unsere Politiker nun dazu bringen, etwas zu bewegen", so Mahrer.

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    Sven Hoppe / dpa / picturedesk.com