Ging um 70.000-Euro

Manker-Prozess geplatzt – Zeller: "Er ist pleite!"

Ein geplanter Mega-Prozess gegen Regisseur Manker wurde gestoppt. Doch es ging nicht um "Schlägertrupp"-Sager, sondern um Geld – viel Geld.
Christoph Weichsler
26.05.2025, 20:28
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Eigentlich hätte am 27. Mai ein ordentliches Theater im Gerichtssaal steigen sollen: Immobilien-Investor Christian Zeller klagte Skandal-Regisseur Paulus Manker und dessen Firma wegen 70.000 Euro – angesetzt war eine Verhandlung am Handelsgericht Wien. Doch: Die Klage wurde überraschend zurückgezogen.

Manker inszenierte den Rückzieher sofort als persönlichen Sieg – und ließ Medien wissen, Zeller habe "den Schwanz eingezogen", weil er bei einem früheren Verfahren schon verloren habe. Doch wer genauer hinsieht, merkt schnell: Da wird mehr Show als Wahrheit geboten.

Worum ging’s wirklich?

Laut offiziellen Gerichtsunterlagen ging es um eine Forderung über 70.000 Euro wegen gewerblichem Rechtsschutz und Urheberrecht. Heißt: Es ging vermutlich um Logos, Inhalte oder Rechte rund um Mankers Theaterprojekt. Mit dem vielzitierten Begriff "Schlägertrupp", den Manker Zeller in Interviews nach einem Eklat im Südbahnhotel vorgeworfen hatte, hatte dieser Prozess gar nichts zu tun.

Solche Aussagen – also etwa Ehrenbeleidigung oder üble Nachrede – werden nicht am Handelsgericht, sondern beim Landesgericht verhandelt. Denn: Das Handelsgericht kümmert sich um wirtschaftliche Streitigkeiten, nicht um persönliche Kränkungen.

Zeller kontert Mankers Drama-Spin

Während Manker den Rückzug der Klage als persönlichen Sieg darstellte, äußerte sich Christian Zeller gegenüber "Heute" deutlich zurückhaltender – aber mit klaren Worten:

„Es macht wenig Sinn, Manker zu klagen, denn er und seine Theatergesellschaft sind zahlungsunfähig! Da braucht man kein teures zivilrechtliches Verfahren gegen jemanden führen, der faktisch pleite ist. Manker und sein Verhalten sind derzeit ohnehin Gegenstand staatsanwaltlicher Ermittlungen.“
Christian ZellerImmobilien-Investor

Damit ist klar: Der Grund für den Rückzug war wohl weniger dramatisch als von Manker dargestellt – sondern schlicht wirtschaftlich.

Das "Alma"-Chaos am Semmering

Im August 2023 eskalierte bei einer Aufführung von "Alma" im Südbahnhotel ein Streit: Zeller ließ den Einlass blockieren, Manker wetterte später in Interviews von einem "Überfall mit Schlägertrupp". Die Polizei rückte damals tatsächlich an.

Ein späteres Urteil am Landesgericht Wien stellte klar: Die Wortwahl "Schlägertrupp" sei zwar zugespitzt, aber gedeckt. Doch dieser Fall ist längst abgeschlossen – und hat mit der jetzigen 70.000-Euro-Klage nichts zu tun.

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