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Mann (48) kündigt Top-Job, um im McDonald’s zu putzen

Genug mit "blöden Meetings". Das dachte sich ein 48-Jähriger nach 23 Jahren als Teamleiter in der Finanzbranche. Nun hat er bei McDonald’s angeheuert.

Ein Australier hat sich gegen seinen Job als Teamleiter in der Finanzdienstleistung entschieden – und für einen Job als Putzkraft bei McDonald’s.
Ein Australier hat sich gegen seinen Job als Teamleiter in der Finanzdienstleistung entschieden – und für einen Job als Putzkraft bei McDonald’s.
REUTERS

Zurück zu seinem allerersten Arbeitgeber: Mit 15 Jahren arbeitete der Australier Paul bei einem örtlichen McDonald’s – 33 Jahre später kehrt er dorthin zurück. Mehr als zwei Jahrzehnte hatte der heute 48 Jahre alte Paul zuletzt in der Finanzdienstleistung als Teamleiter gearbeitet. Laut der australischen Nachrichtenseite News.com.au kassierte er umgerechnet 63.000 Euro im Jahr. Doch der Stress, die "blöden Meetings" und die "ungesunde Unternehmenskultur" wurden für Paul immer unerträglicher.

"Millionen-Dollar-Leute mit First-World-Problems"

Gegenüber dem australischen Medium sagt er: "Ich war einfach an einem Punkt angelangt, an dem ich es satt hatte, Menschen auf eine Weise zu führen, mit der ich mich nicht wohlfühlte. Ein Großteil der Arbeit in der Finanzdienstleistungsbranche besteht nur aus Papierkram und Millionen-Dollar-Leuten, die über Probleme der ersten Welt reden." Zudem sei sein Arbeitsalltag von übermäßigem Druck und erzwungenen Überstunden geprägt gewesen.

Er fügt an: "Es war ein Job, in dem ich gut war, anstatt ihn mit Leidenschaft zu machen. Eines Tages bin ich aufgewacht und dachte, ich kann das nicht mehr machen."

"Einfach nur putzen. Wenn es schmutzig ist, putze ich es"

Zehn Minuten, nachdem er sich auf eine Stelle als Nachtreiniger bei McDonald’s beworben hatte, bekam er bereits einen Anruf, berichtet News.com.au weiter. Mit der neuen Stelle ist sein Gehalt praktisch halbiert – neu verdient er umgerechnet 33.000 Euro jährlich. Im neuen Job arbeitet er von 23 Uhr bis sieben Uhr morgens – und bringt dann direkt die Kinder zur Schule. "Ich liebe diese Veränderung", so Paul.

"Die Arbeitszufriedenheit ist viel höher und der Stress ist geringer. Es gibt keine ständig wechselnden Zielvorgaben. Es gibt keine überflüssigen Besprechungen und keinen Druck, sich immer an alle Regeln der Unternehmenssprache zu erinnern. Einfach nur putzen. Wenn es schmutzig ist, putze ich es", sagte er.

Die australische Nachrichtenseite stuft die Geschichte von Paul als weiteres Puzzle-Teil der "Great Resignation" ein, also die "Große Kündigung". Diese würde in den nächsten sechs bis zwölf Monaten die Arbeitswelt erschüttern, denn: "Viele junge Australier und Australierinnen schmeißen ihre sechsstelligen Jobs hin und sind lieber arbeitslos als unglücklich am Arbeitsplatz."

Insbesondere seit der Corona-Pandemie ist die "Great Resignation" international zum Phänomen geworden. Häufige Gründe für die freiwilligen Kündigungen sind stagnierende Löhne, fehlende Aufstiegsmöglichkeiten und Sozialleistungen, feindliche Arbeitsumfelder und lang anhaltende Unzufriedenheit am Arbeitsplatz.

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