Neue Studie zeigt

Preisschock in Österreich – Immer mehr müssen sparen

Steigende Preise zwingen viele Haushalte zu Einschränkungen. Die Mehrheit fordert mehr soziale Absicherung und Maßnahmen gegen Kinderarmut.
Wien Heute
12.10.2025, 15:44
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Die Teuerung macht vielen Menschen in Österreich das Leben schwer. Ganze 61 Prozent der Befragten einer Foresight Studie geben an, dass sie sich bei alltäglichen Ausgaben wie beim Einkaufen, bei der Mobilität und ähnlichem einschränken müssen. Besonders hart trifft es Haushalte mit einem niedrigen Einkommen bis 1.500 Euro im Monat.

Ärmere Leute besonders betroffen

Alle mit geringem Einkommen spüren sogar 87 Prozent die Auswirkungen der Teuerung leut der Studie deutlich. Nur elf Prozent sagen, dass sie von den Preissteigerungen nicht betroffen sind. Noch vor zwei Jahren, also 2022, fühlte sich immerhin ein Fünftel (20 Prozent) der Menschen trotz Teuerung finanziell gut aufgestellt. Das zeige, wie stark die Situation seither bergab gegangen sei.

Trotz Spardruck haben die Berfragten ein großes Anliegen: Die Bekämpfung von Kinderarmut. Angesichts von 344.000 armuts- oder ausgrenzungsgefährdeten Kindern und Jugendlichen in Österreich halten neun von zehn Befragten (91 Prozent) das Ziel der Regierung, die Kinderarmut bis 2030 zu halbieren, für sehr wichtig.

Mehr Unterstützung für Sozialhilfe

Auch beim Thema Sozialhilfe gibt es einen breiten Konsens. Ebenfalls 91 Prozent finden, dass der Staat mit einer Sozialhilfe gegen Armut und soziale Ausgrenzung vorgehen muss. Und rund drei Viertel (74 Prozent) sprechen sich dafür aus, dass arbeitslose Menschen angesichts der steigenden Arbeitslosigkeit mehr Unterstützung bekommen sollen – etwa durch Qualifizierung oder Projekte am Arbeitsmarkt, damit sie wieder eine passende Arbeit finden.

Wenn es um große Erbschaften geht, ist die Meinung klar: Fast zwei Drittel (65 Prozent) sprechen sich dafür aus, Erbschaften ab einer Million Euro zu besteuern. Laut Berechnungen würde diese Steuer dem Staat rund 1,5 Milliarden Euro für das Budget bringen. Betroffen wären davon nur 0,2 Prozent der Erbinnen und Erben.

Konkrete Maßnahmen gefordert

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen also: Die Zustimmung zu mehr staatlicher sozialer Absicherung und Maßnahmen gegen Armut ist riesig. Die Volkshilfe fordert daher konkrete Maßnahmen gegen die Teuerung, vor allem bei Lebensmitteln, Wohnen und Energie. "Hier muss Österreich nichts Neues erfinden, wir können uns an anderen europäischen Staaten orientieren, die ihre Inflationsraten erfolgreich gesenkt haben. Das kann mit einer Preiskommission und Preistransparenzdatenbank bei Lebensmitteln, einer Deckelung bei Mietpreisanpassungen und einer raschen Umsetzung des Sozialtarifs für Strom erreicht werden", sagt Hanna Lichtenberger, Leiterin der Forschung und Sozialpolitik.

Eine armutsfeste Sozialhilfe mit Mindestsätzen – statt wie bisher Höchstsätzen – ist eine weitere wichtige Forderung der Volkshilfe. Ebenso soll die Kindergrundsicherung rasch umgesetzt werden. "Es braucht eine sinnvolle Kombination aus Sach- und Geldleistungen für Kinder. Erstere schaffen eine langfristige Verbesserung und Zweitere wirken sofort. Nur so können wir Kinderarmut endlich abschaffen", betont Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger abschließend.

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