EU-Nord-Erweiterung

Meinl-Reisinger plant Dienstreise nach Island

Außenministerin Meinl-Reisinger spricht sich für eine mögliche EU-Erweiterung Richtung Norden aus. Diesbezüglich will sie nach Island reisen.
Newsdesk Heute
08.09.2025, 21:31
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Nicht nur die Westbalkan-Staaten, die Ukraine und Moldau, sondern auch die nordischen Länder sollen laut Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (Neos) in die Europäischen Union aufgenommen werden.

"Aus meiner Sicht spricht gar nichts dagegen, dass wir uns auch im Norden erweitern", sagte Meinl-Reisinger am Montag bei einer Pressekonferenz mit EU-Erweiterungskommissarin Marta Kos in Wien. Dazu wolle sie eine Reise nach Island antreten.

Treffen vereinbart

Vor kurzem sei dies bei einem Treffen mit ihrer isländischen Amtskollegin Þorgerður Katrín Gunnarsdóttir vereinbart worden. Meinl-Reisinger erklärte, dass sie dort "berichten werde, "welche großen Vorteile wir vor 30 Jahren durch unseren Beitritt gewonnen haben".

Das sagte sie auf die Frage, ob die Europäische Union sich auch um den Beitritt von potenziellen Nettozahlern bemühen solle. Gleichzeitig betonte die Neos-Chefin, dass Österreich als EU-Nettozahler stark vom Beitritt der wirtschaftlich schwächeren Westbalkanländer profitieren würde. Die Erweiterung um diese Länder sei "eine Riesenchance wirtschaftlich, weil wir zu den großen Investoren gehören. Hier wären wir ein Nettoprofiteur", so die Außenministerin.

Positive Stimmung für Beitritt

EU-Erweiterungskommissarin Kos sieht in Island und Norwegen eine positive Stimmung in Sachen EU. Die isländische Regierung wolle laut Kos zunächst die Bevölkerung befragen, bevor sie mit der Europäischen Union weiterverhandle. Zurzeit würden die Umfragen 60 zu 40 Prozent für Verhandlungen stehen.

Auch in Norwegen würden Umfragen zeigen, "dass das pro-europäische Sentiment immer stärker wird", sagte Kos. Anfang der 1990er Jahre hatte Norwegen gemeinsam mit Schweden, Finnland und Österreich über einen EU-Beitritt verhandelt. Damals scheiterte dieser jedoch knapp an einer Volksabstimmung. Auch Meinl-Reisinger bemerkte eine positivere Stimmung. Europa "rückt in solchen geopolitischen Zeiten zusammen", meint die Außenministerin.

Auch die Schweiz hatte Anfang der 1990er Jahre einen EU-Beitritt beantragt, dieser ist aber politisch vom Tisch. Diesbezüglich verwies Kos auf eine Aussage ihres Ehemannes, der aus der Schweiz stammt. Auf die Frage, wann seine Heimat EU-Mitglied sein könnte, habe er ihr gesagt: "Wahrscheinlich werden du und ich dann nicht mehr leben."

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