So hilft jetzt die Regierung

Mietpreis-Wucher – hier kostet Wohnen 20 Prozent mehr!

Beschlossen sind jetzt erste Maßnahmen der Regierung gegen die Mietpreis-Explosion. "Heute" hat den Bezirks-Vergleich: Überall sind Kosten gestiegen.
Michael Pollak
05.03.2025, 11:44

Kein Ende der Leiden. Die Teuerung ist das Hauptproblem für viele Haushalte. Ein besonders schmerzvoller Aspekt dabei sind die Mietkosten. Fast zwei Millionen Mietwohnungen gibt es in Österreich. Die Bewohner jammern: Im Vorjahr – so die Statistik Austria – stiegen die monatlichen Kosten für die Betroffenen um 6,7 Prozent!

Regierung: Heuer keine Erhöhung!

Genau dagegen will unsere neue Regierung als Erstes ankämpfen. Mittwoch fand der erste Ministerrat nach der Angelobung statt. Das dritte Thema auf der Tagesordnung: Mieten.

Es eilt! Wäre es heute zu keinem Beschluss gekommen, wären die Richtwertmieten mit April um 2,9 Prozent, die Kategoriemieten sogar um 4,2 % gestiegen.

Pressefoyers nach dem Ministerrat: Vizekanzler Andreas Babler (SPÖ), Bundeskanzler Christian Stocker (ÖVP) und Außenministerin Beate Meinl-Reisinger (NEOS).
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Was also ist jetzt fixiert? Heuer dürfen die Kategorie- und Richtwertmieten sowie die Mieten in gemeinnützigen Wohnbauten gar nicht mehr erhöht werden – das wurde im Ministerrat beschlossen.

Kampf gegen Teuerung geht weiter

Weitere Pläne der Regierung (aber noch nicht fixiert): Im kommenden Jahr darf der Anstieg maximal 1 % betragen und im Jahr darauf (2027) maximal um 2 %.

Ab 2028 soll ein Deckel von drei Prozent für Mieterhöhungen "im gesamten Wohnbereich" gelten. Erstmals nimmt sich die neue Regierung damit auch die Mietverhältnisse in Neubauten vor. Man will eine "gesetzliche Wertsicherung für den gesamten Wohnbereich schaffen, welche Auswüchsen der Inflation entgegenwirkt", ist im Regierungsprogramm der Ampel zu lesen.

Fakt ist: In jüngster Vergangenheit sind die Mietpreise in die Höhe geschossen. Das Verkaufsportal willhaben hat 200.000 Miet-Anzeigen analysiert. Was dabei herauskommt: In allen Bezirken Österreichs – bis auf nur drei – sind die Mieten im Vorjahr gestiegen.

Wiener Bezirke führend bei Teuerung

Absoluter Ausreißer nach oben war Klagenfurt Land (Kärnten). Hier explodierten innerhalb von nur 12 Monaten die Preise um 19,1 %. Im Schnitt zahlt man hier 16,16 Euro pro Quadratmeter. Gleich danach, also auf Platz zwei folgt Wien-Alsergrund (9. Gemeindebezirk) mit plus 18,6 % (19,26 Euro / m²) – siehe Tabelle unten für den Vergleich aller heimischen Bezirke.

"Unter den Top 15 jener Bezirke mit den höchsten Mietpreissteigerungen befinden sich sage und schreibe neun Wiener Gemeindebezirke, drei Bezirke im Burgenland, zwei in Tirol und der Spitzenreiter in Kärnten", sagt Judith Kössner von willhaben.

In absoluten Mietkosten zahlte man im Vorjahr in der Wiener Innenstadt am meisten, hier überweist man im Schnitt monatlich 2.310 Euro für eine 100-m²-Wohnung. Die interaktive Mietpreiskarte (oben) zeigt per Mausklick, wie hoch die durchschnittliche Miete in der Region ist. Je dunkler das Feld eingefärbt ist, desto teurer (Quelle: willhaben).

Schon bald soll es eine weitere Verbesserung für Mieter geben. Die Regierung will befristete Mietverträge erst ab einer Wohn-Dauer von fünf Jahren erlauben, bisher waren es drei Jahre.

{title && {title} } POM, {title && {title} } Akt. 05.03.2025, 12:58, 05.03.2025, 11:44
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