Vater "schockiert"

Minister-Sohn (16) rekrutierte für die extreme Rechte

Der schwedische Minister für Migration gesteht der Öffentlichkeit: Sein Sohn soll in rechtsextremen Gruppen aktiv gewesen sein.
11.07.2025, 16:16
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Der schwedische Migrationsminister Johan Forssell ist "schockiert und entsetzt": Er erfuhr kürzlich, dass sein 16-jähriger Sohn in rechtsextremen Gruppen involviert gewesen sein soll. "The Guardian" berichtete über den Vorfall.

Nachdem das Antirassismus-Magazin "Expo" enthüllt hatte, dass ein "enger Verwandter eines schwedischen Ministers" in der extremen Rechten aktiv sei, beschloss der Minister, an die Öffentlichkeit zu gehen. Forssell selbst gehört der bürgerlich-konservativen "Moderata samlingspartiet" an.

Sohn folgte rechtsextremen Influencern

Forssell soll nichts von den Aktivitäten seines Sohnes gewusst haben – obwohl er mit seinem Sohn auf sozialen Medien vernetzt war. Der 16-Jährige folgte dort nämlich Profilen von rechtsextremen Aktivisten und Influencern. Doch nicht nur das: Laut dem Magazin war er auch an der Rekrutierung von weiteren Mitgliedern beteiligt. Dazu soll der Teenager auch Kontakt zur Organisation Nordic Resistance Movement NMR gehabt haben – diese wird von den USA als terroristische Organisation eingestuft.

"Als Vater ist man schockiert und entsetzt", sagte Forssell. "Ich habe einen reumütigen Sohn, der gerade 16 Jahre alt wurde." Man habe viel Zeit mit Gesprächen verbracht.

Er verfasste einen Beitrag auf sozialen Medien, in der Hoffnung, dass dieser anderen Eltern die Augen öffnen würde. "Wie viel wissen wir tatsächlich darüber, was unsere Kinder in den sozialen Medien tun, und wie können wir sie davor schützen, in etwas hineingezogen zu werden, das wir nicht wollen?", so der Minister.

Junge Männer werden im Fitnessmilieu rekrutiert

Rechtsextremismus ist in Schweden schon lange präsent. "The Guardian" schreibt unter Berufung auf Experten, dass sich in den letzten Jahren ein Wandel hin zu kleineren Gruppen vollzogen habe. Diese sind unter anderem im Fitnessmilieu präsent. Junge Männer werden in sozialen Medien rekrutiert, bevor sie dann auf andere private Plattformen wechseln. Die Zahl der aktiven Gruppen der schwedischen extremen Rechten dürfte auf dem höchsten Stand seit 2008 sein.

Forssell plane, in seinem Ministeramt zu bleiben. Er sei "voll darauf fokussiert, die Politik umzusetzen, für die wir die Unterstützung des schwedischen Volkes erhalten haben".

Der schwedische Sicherheitsdienst Säpo wollte sich zum Fall nicht äußern. Die Behörde erklärte aber, man arbeite "ständig daran, gewalttätige extremistische Milieus in Schweden zu überwachen".

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