Es wird gerade an einer Art europäischer Handy-Union gebastelt. Die EU-Kommission unter Präsidentin Ursula von der Leyen möchte die Ukraine ab Jänner 2026 in den EU-Roaming-Raum aufnehmen, das wurde am Dienstag besprochen. Die Vorteile: kostenlose Anrufe und SMS aus und in das kriegsgebeutelte Land. EU-Ministerin Claudia Plakolm möchte eine "Zweiklassengesellschaft" verhindern, fordert auch die Aufnahme von sechs Balkan-Ländern.
Wer kennt es nicht: Nach Urlauben in Nicht-EU-Ländern erhalten tausende Österreicher horrende Rechnungen für die Nutzung des Handys im Ausland.
Bald soll damit Schluss sein, denn: Wie "Heute" in Erfahrung bringen konnte, sollen nach der Ukraine sechs weitere Balkan-Länder in den EU-Roaming-Raum folgen. Konkret handelt es sich um die Länder Bosnien-Herzegowina, Serbien, Montenegro, Nordmazedonien, Albanien sowie dem Kosovo.
Beim EU-Rat in Luxemburg war auch ÖVP-Integrationsministerin Claudia Plakolm dabei. Der Vorschlag der EU-Kommission, die Ukraine von Roaming-Regelungen zu befreien, verwundert die Ministerin.
"Wenn wir Roaming-Gebühren für eine Region abschaffen, dann selbstverständlich auch für den Westbalkan. Das würde ich sehr gut finden", so Europaministerin Claudia Plakolm. Immerhin reisen jährlich tausende Österreicher in die Balkanländer – die Roaming-Frage sorgt bei dutzenden Personen vor allem nach dem Urlaub für hohe Telefonrechnungen.
"Wir haben vor über 20 Jahren Montenegro, Serbien, Bosnien, dem Kosovo, Albanien und Nordmazedonien versprochen, dass sie Teil der EU werden. Es ist höchste Zeit, dass wir auch Schritte setzen, die bei den Menschen vor Ort ankommen, wie zum Beispiel die Abschaffung der Roaming-Gebühren. Eine Zweiklassengesellschaft von Beitrittskandidaten zu schaffen, halte ich für keine gute Idee."