SOS-Kinderdorf

Missbrauch: Spielplatz-Park nach Verdächtigem benannt

Gegen SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner stehen Missbrauchsvorwürfe im Raum. In Wien wurde ausgerechnet ein Park mit Spielplatz nach ihm benannt.
Wien Heute
24.10.2025, 12:16
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Gleich mehrere Orte in ganz Österreich wurden nach SOS-Kinderdorf-Gründer Hermann Gmeiner benannt, darunter auch Parks. In Anbetracht der neuesten Erkenntnisse rund um den Missbrauchsskandal wird nun in Erwägung gezogen, die Namen zu ändern. Auch in Wien gibt es einen solchen Park – darin befindet sich ausgerechnet ein beliebter Kinderspielplatz.

Pikantes Detail

Mindestens acht Buben soll der mittlerweile verstorbene SOS-Kinderdorf-Gründer in den 1950er- bis 1960er-Jahren missbraucht haben. Umso verstörender ist es für viele, dass in einem Wiener Park, der Gmeiners Namen trägt, sogar ein Kinderspielplatz steht. Nach einer Umgestaltung wurde das Areal 1993 nach Gmeiner benannt. Auf der Website des Parks ist zu lesen: "Der Park ist ein idealer Spielplatz für kleine Kinder." Mehrere Schaukeln, Rutschen und ein Sandkasten bieten Kindern hier die Möglichkeit, sich auszutoben. In Anbetracht der Vorwürfe gegen den Namensgeber des Parks hinterlässt das bei vielen Besuchern wohl ein seltsames Gefühl – sogar eine Büste von Gmainer steht vor dem Spielplatz.

Diskussionen über Umbenennung

Nun wird heftig darüber diskutiert, den Park hinter der Börse in der Wiener City umzubenennen. "Heute" fragte bei Bezirksvorsteher Markus Figl (ÖVP) nach, welche Pläne es dazu gibt. Für ihn ist klar: Sollte sich der Verdacht erhärten, ist eine Umbenennung des Hermann-Gmeiner-Parks in der Inneren Stadt unumgänglich.

Umbenennung erfordert viele Schritte

Auch bei Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) fragte "Heute" wegen einer möglichen Umbenennung nach. Allgemein hieß es, dass die Benennung von Straßen und Verkehrsflächen in der Regel im jeweiligen Bezirk beginne. Der Vorschlag werde von der Bezirksvorstehung eingebracht. "Anschließend gelangt die Auswahl über einen entsprechenden Antrag an die Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7), wo der Antrag zusätzlich überprüft wird", heißt es weiter.

Der Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennung befasst sich anschließend mit dem Vorschlag und spricht eine Empfehlung zur Annahme oder Ablehnung aus. Den formalen Abschluss des Verfahrens bildet schließlich der Gemeinderatsausschuss für Kultur und Wissenschaft, der den Beschluss offiziell bestätigt.

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