Der Wiener Gesundheitsverbund (Wigev) bestätigt nun in einer Stellungnahme, dass es in der Klinik Favoriten in Wien aktuell Ermittlungen gegen zwei ehemalige Mitarbeiterinnen der Onkologie-Station gibt.
Eine Patientin war Mitte September in der Klinik Favoriten verstorben. Bei der betroffenen Patientin handelte es sich um eine Patientin im Endstadium einer Krebserkrankung. Am Tag vor ihrem Ableben kam es laut Wigev zu Unklarheiten betreffend der abgegebenen Mengen an Medikamenten.
Eine Pflegerin soll der Pensionistin eine Überdosis an Medikamenten verabreicht haben, berichtete zuerst der "Falter.morgen". Bei der zweiten Verdächtigen dürfte es sich um eine Mitwisserin handeln. Es gibt angeblich auch noch einen weiteren bedenklichen Todesfall.
Der Wiener Gesundheitsverbund wurde sofort über die Unklarheiten informiert. Noch am Folgetag wurden laut Wigev interne Untersuchungen eingeleitet, ein unabhängiger Mediziner mit der objektiven Überprüfung des medizinischen Sachverhalts beauftragt und eine Sachverhaltsdarstellung an die Staatsanwaltschaft Wien übermittelt, um volle Transparenz und eine Aufklärung sicherzustellen.
„Eine Frage der Patienten-Sicherheit, die in den Spitälern der Stadt Wien immer an oberster Stelle steht“Peter HackerGesundheitsstadtrat, SPÖ
"Die Belastung unserer MitarbeiterInnen – besonders in palliativen Abteilungen – ist sehr hoch. Trotzdem gibt es bei Fragen der Dokumentation in den Häusern des WIGEV kein Augenzudrücken. Letzten Endes ist es eine Frage der Patienten-Sicherheit, die in den Spitälern der Stadt Wien immer an oberster Stelle steht", so Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP).
Die verdächtigen Mitarbeiterinnen, gegen die sich die internen Untersuchungen richten, wurden laut Wigev unverzüglich vom Dienst entbunden. Nach Abschluss der internen Ermittlungen wurden die Dienstverhältnisse aufgelöst, da festgestellt wurde, dass Medikamenten-Abgaben teilweise nicht ordnungsgemäß dokumentiert wurden. Dies stellt einen Verstoß gegen interne Vorschriften dar und löste auch Ermittlungen der Staatsanwaltschaft aus.
"Wir weisen darauf hin, dass – auch nach gestern erfolgter Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft – derzeit keine Obduktionsergebnisse vorliegen. Daher kann nicht bestätigt werden, ob eine Medikamenten-Abgabe in irgendeiner Weise kausal für eine Verschlechterung des Gesundheitszustandes oder den Tod der Patientin war", heißte es aus dem Gesundheitsverbund. Die Unschuldsvermutung gilt.