Rund 1,5 Millionen Menschen in Österreich leben mit chronischen Schmerzen. Für sie gibt es jetzt in Wien-Landstraße ein neues Angebot: Das Therapiezentrum chronischer Schmerz (TCS) im Wiener Rabenhof wurde als zusätzliche Versorgungseinheit des Herz-Jesu Krankenhauses eröffnet. Bis zu 750 Betroffene können dort pro Jahr behandelt werden.
Im TCS arbeiten Ärztinnen und Ärzte, Pflegepersonal, Psychologinnen und Therapeuten Hand in Hand. Das Angebot reicht von medizinischer Behandlung über Akupunktur, Biofeedback, physio- und ergotherapeutische Maßnahmen bis hin zu psychologischer Betreuung und Virtual-Reality-gestützter Therapie.
Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig und Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SP) zeigten sich bei der Eröffnung beeindruckt: "Das Projekt im Rabenhof ist eines von drei Schmerzzentren, die in Wien entstehen werden. Neben dem Zentrum im Rabenhof wird ein weiteres im kommenden Jahr in der Donaustadt errichtet. Das TCS ist jedenfalls ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung der Schmerztherapie", so Hacker.
"Die Therapie erfolgt evidenzbasiert nach neuesten Erkenntnissen", erklärt Manfred Greher, ärztlicher Direktor des Herz-Jesu Krankenhauses und Leiter des TCS. Ein besonderes Augenmerk liegt auf der digitalen Vernetzung. Die Plattform "Hallo Gesundheit" ermöglicht unter anderem Sprechstunden, Terminvereinbarungen und den raschen Austausch von Befunden.
"Chronische Schmerzen sind ein komplexes bio-psycho-soziales Phänomen und erfordern eine multimodale, interdisziplinäre Behandlung", erklärt Richard Crevenna, Präsident der Österreichischen Schmerzgesellschaft.
"Mit dem neuen Therapiezentrum zeigen wir, wie Innovation in der Versorgung aussehen kann: interdisziplinär, digital vernetzt und mit dem Menschen im Mittelpunkt", sagt Michael Heinisch, Geschäftsführer der Vinzenz Gruppe. Auch Bezirksvorsteher Erich Hohenberger (SP) begrüßt das neue Zentrum: "Eine klare Verbesserung für die wohnortnahe Unterstützung im dritten Bezirk."
Ermöglicht wurde das Projekt durch den Wiener Gesundheitsfonds, die Vinzenz Gruppe sowie mehrere Sozialversicherungsträger – darunter die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) und die Versicherungsanstalt öffentlich Bediensteter, Eisenbahnen und Bergbau.