An Samstagen finden Anrainer in Wien-Neubau schon lange keinen Parkplatz mehr, schon am Vormittag ist zwischen Mahü, Gürtel und Museumsquartier alles voll mit Autos. Ausflugs- und Shopping-Gäste parken alles zu – zahlen müssen sie dafür trotz Sparkurs der Stadt am Samstag nichts.
Denn am Samstag ist das Parken in den Bezirken, bis auf wenige Ausnahmen, noch immer kostenlos. "Die Stadt lässt sich hier in ganz Wien 30 bis 40 Millionen Euro entgehen", erklärt Neubaus Bezirksvorsteher Markus Reiter.
Von den Einnahmen aus den Parkgebühren am Samstag solle jeder 2. Euro den Bezirken zugute kommen, um hier trotz Kürzungen weiterhin Begrünungen, kühlere Straßen und andere Projekte verwirklichen zu können, fordert der erfahrene Bezirkschef der Grünen.
"Die Klimamusterstadt-Förderung von 20 Millionen Euro pro Jahr für die Bezirke wird es so nicht mehr geben.", so Reiter. "Ich bin mir nicht sicher, ob die Projekte 'Raus aus dem Asphalt' und 'Raus aus Gas' halten werden", erklärt der Bezirkschef Mittwoch bei der Buchpräsentation "Wien7_Neubau", in dem es um Stadtplanung und Stadtentwicklung geht.
Für die Ausweitung der Parkgebührenpflicht müsse man nicht einmal die Schilder ändern, Anrainer mit Parkpickerl wären nicht betroffen, die Einkaufsstraßen würden profitieren. Ein Beschluss zur Ausweitung der Parkzone wurde bereits in der Bezirksvorstehung getroffen. Die zuständige Planungsstadträtin Ulli Sima (SP) sei informiert worden. Denn umsetzen kann den Plan natürlich nur die Stadt.
"Vor sieben Jahren waren sich alle einig, dass etwas gegen den Klimawandel getan werden muss", so Reiter. "Jetzt werden Fördertöpfe gestrichen." Der Sparkurs der Stadt sei "nicht nachhaltig" und würde mittel- und langfristig neue "teure Probleme" schaffen. Die Einnahmen aus Parkgebühren an Samstagen könnten Bezirke und Stadt in Zeiten von Teuerung und Inflation sehr gut gebrauchen.