Förderung der Stadt

Von Walter zu Waltraud – LGBTIQ-Verein erhält 130.000 €

Ein Ex-Rotlicht-Betreiber (60) änderte sein Geschlecht, um ins Frauengefängnis zu kommen. Laut FPÖ erhält ein beteiligter Verein 130.000 Euro.
Wien Heute
05.11.2025, 10:14
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Der Fall um Ex-Rotlichtbetreiber Walter P. (60) sorgt erneut für Aufregung. Wie "Heute" mehrfach berichtete, hatte der Wiener kurz vor dem Antritt einer dreimonatigen Haftstrafe seinen Eintrag auf "Waltraud" ändern lassen, damit er im Frauengefängnis untergebracht wird. Zusätzlich erhielt er laut eigenen Angaben ein Schreiben der Pensionsversicherungsanstalt (PVA), das ihm einen früheren Pensionsantritt – mit 61 statt 65 – in Aussicht stellte.

Nach zahlreichen empörten Reaktionen zu dieser Aktion, meldet sich nun auch die FPÖ erneut zu Wort und kritisiert, dass an der Änderung des Geschlechtseintrages die LGBTIQ-Beratungsstelle "Courage" beteiligt war.

Stadt Wien fördert Verein mit 130.000 Euro

"Dass der Verein 'Courage' der mit seiner LGBTIQ-Beratungsstelle maßgeblich an der Geschlechtsänderung von 'Frau Waltraud' beteiligt war, nun auch noch 130.000 Euro an Fördergeldern von der Stadt Wien erhält, ist ein Schlag ins Gesicht jedes Steuerzahlers", so der Wiener Parteiobmann Dominik Nepp und der Landtagsabgeordnete Leo Lugner in einer gemeinsamen Aussendung.

Die Freiheitlichen würden bereits seit Jahren vor solchen Fehlentwicklungen warnen: "Die FPÖ hat von Anfang an davor gewarnt, dass das Vorgehen von Vereinen wie 'Courage', Menschen auf Basis fragwürdiger Gutachten ihr Geschlecht 'umschreiben' zu lassen, ein völliger Wahnsinn ist. Die Entwicklungen im 'Fall Waltraud' bestätigen leider, dass unsere Bedenken berechtigt waren. Es gibt nur zwei Geschlechter: Mann und Frau."

Fragwürdiges Gutachten

Lugner ergänzt: "Besonders bemerkenswert ist die Rechtfertigung des Rechtsberaters des Vereins 'Courage', Helmut Graupner, das Gutachten im 'Fall Waltraud' sei ein 'Gefälligkeitsgutachten'. Diese Aussage wirkt wie eine Insider-Information – schließlich war der Verein 'Courage' selbst maßgeblich an der Geschlechtsänderung von 'Frau Waltraud' beteiligt und hat ihr sogar den Psychologen empfohlen, der dieses Gutachten erstellt hat." Gegenüber "Heute" bestreitet 'Courage', Walter/Waltraud bei der Personenstands- und Vornamenänderung unterstützt zu haben. Man habe auch, anders als die Darstellung der FPÖ, keinen Psychiater empfohlen.

Die Stadt Wien unterstütze angeblich mit solchen Förderungen ein "System", das längst aus den Fugen geraten sei: "Wenn ein Verein, der tief in einen derart dubiosen Fall verstrickt ist, sich selbst mit Anschuldigungen über Gefälligkeitsgutachten konfrontiert, zeigt das, wie absurd dieses ganze System der Geschlechtsänderungen geworden ist. Dass die SPÖ-geführte Stadt Wien für so etwas auch noch 130.000 Euro locker macht, spottet jeder Vernunft", so Nepp und Lugner abschließend.

Innenministerium und Bundeskriminalamt prüfen Fall

Auch das Innenministerium hat sich bereits in den Fall eingeschaltet. So soll Waltraud "ganz genau durchleuchtet" werden, Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) hat bereits Ermittlungen in Auftrag gegeben. So wird derzeit etwa das psychiatrische Gutachten überprüft, das die Grundlage für die Änderung des Geschlechtseintrags lieferte. Auch das Bundeskriminalamt ermittelt wegen des Verdachts des Sozialbetrugs.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 07.11.2025, 11:21, 05.11.2025, 10:14
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