Musiker Paul Pizzera ist bekannt für seine direkte Art und dafür, in seinen Liedern ab und an auch mal gesellschaftskritische Themen anzusprechen. So veröffentlichte er 2022 gemeinsam mit seinem Bühnenpartner Otto Jaus das Lied "Die Gedanken sind frei", in dem sie die moralischen Verfehlungen der ÖVP unter Sebastian Kurz thematisierten.
Das Lied sorgte für Aufsehen und rief teils heftige Reaktionen hervor. "Nach einigen Liedern habe ich Morddrohungen erhalten", so der Steirer zur "Kleinen Zeitung".
Im dazugehörigen Video werden zu Mundart-Zeilen wie "Die Gedanken san frei und frei bleib'n die Sünder. Man stopft linientreu nur die satten Münder, wos völlig normal is und christlich-sozial is" Bilder der Ex-ÖVP-Nationalratsabgeordneten Gernot Blümel, Elisabeth Köstinger und Wolfgang Sobotka gezeigt. Trotz der Drohungen bereue er den Song aber nicht, so Pizzera.
Schon im "Heute"-Interview zu seinem Roman "Der König der Möwen", in dem er den Suizid eines Freundes verarbeitet, hat der 36-Jährige erklärt, er wolle mit seinem Humor auch aufrütteln. Provozieren, um Diskussionen anzuregen.
Die Beschäftigung mit Themen wie Selbstmord oder auch psychischer Gesundheit (wie in seinem Buch-Erstling "Der hippokratische Neid") sei heikel, das wisse er, so Pizzera, Gegenwind daher einkalkuliert. "So makaber und paradox es klingt, mittlerweile ist es so: Wenn sich keiner aufregt, ist es nichts wert …"
Dass es aber auch anders geht, beweist Pizzera mit seinem aktuellen Hit "Für Olle!". Gemeinsam mit seinem AUT of ORDA-Bandkollegen Daniel Feller zeigt er darin auf, dass uns am Ende des Tages doch viel mehr eint als uns trennt. Ob er damit wieder die ÖVP meint, bleibt offen.
