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Muster gegen Thiem! Jetzt spricht Bresnik

Heute Redaktion
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Bresnik über das Blitz-Aus von Muster als Thiem-Coach: "Von der Routine hätte Dominic profitiert."
Bresnik über das Blitz-Aus von Muster als Thiem-Coach: "Von der Routine hätte Dominic profitiert."
Bild: GEPA-pictures.com

Dominic Thiem servierte Thomas Muster nach nur 17 Tagen ab. Die ehemalige Nummer 1 der Welt trat nach. Jetzt spricht Günter Bresnik, der langjährige Mentor und Trainer von Thiem.

„Es wäre interessant gewesen, was Muster bewirkt hätte. Von der Routine hätte Dominic profitiert", meint Günter Bresnik im Interview mit "heute.at".

17 Jahre war Bresnik Mentor und Trainer von Thiem, Muster ganze 17 Tage: Dann servierte ihn Thiem ab. Seine Begründung: "Wir sind zwei verschiedene Charaktere. Tom hat zu viel Druck ausgeübt."

"Muster macht keine gute Miene zum bösen Spiel"

Muster ließ das nicht auf sich sitzen und bei Eurosport-Experte Boris Becker aufhorchen: "Es gibt halt Häuser mit schönen Fassaden, ganz wunderbare Fassaden, aber man weiß halt sehr selten, wer drinnen wohnt."

Was sagt Bresnik zur Blitz-Trennung von Thiem und Muster beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres? "Muster lässt sich nicht verbiegen. Er macht auch keine gute Miene zum bösen Spiel."

Den Zeitpunkt von Musters Einstieg bei Thiem hält er für "falsch": "Buenos Aires oder gleich Dschibuti wären besser gewesen. Bei einem Grand Slam ist Dominic, um zu gewinnen."

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    Tennis-Held Dominic Thiem! Wir zeigen in einer großen Diashow das Leben des rot-weiß-roten Sportstars.
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    Herwig Straka, der Manager von Muster und Thiem, versuchte vor dem Hit gegen Rafael Nadal die Wogen zu glätten. Muster ortete im Gespräch mit Becker ja auch technische und mentale Mankos. "Tom hat da die völlig falsche Wortwahl getroffen. Dass es Möglichkeiten gibt, noch besser zu werden, ist uns allen klar. In diesem Zusammenhang von Schwächen zu sprechen, ist aber natürlich falsch", meinte Straka.

    "Muster meinte, es haben sich Fehler eingeschlichen"

    Bresnik sieht das nicht so. "Muster legt eben den Finger in die Wunde. Als Trainer ist das legitim. Ob man das Schwäche oder Manko oder verbesserungswürdig nennt, ist am Ende egal."

    Bresnik hat mit Muster nach seiner Entlassung telefoniert, "obwohl wir wirklich keine guten Freunde sind". Er sprach die von Muster aufgebrachten technischen Mankos in Thiems Spiel an: „Muster betonte, dass Dominic top ausgebildet ist. Er meint aber, dass zuletzt unter Massu etwas vernachlässigt wurde, sich technische Fehler einschlichen."



    Laut „heute.at"-Infos forderte Muster noch mehr Ballkontrolle im Spiel. Störender empfand das Team Thiem freilich Musters Zugang als Alpha-Tier, das Druck erzeugt.

    "Dominic braucht vor allem Ruhe"

    Bresnik hält Muster für einen guten Trainer, wenn er einen topausgebildeten Spieler in die Finger kriegt. "Das Arbeitspensum wäre ganz sicher nicht weniger geworden. Ein guter Coach gibt dem Spieler, was er braucht und nicht das, was er will."

    Dominic möchte laut seinem Mentor "vor allem Ruhe". Die hätte er jetzt nicht. "Es reden viele im Team mit. Ob es zu viel ist, das weiß ich nicht. Ich bin kein Freund der Ferndiagnosen. Das Entscheidende ist, er spielt derzeit gut."

    "Dominic ist der einzige, der die Top 3 regelmäßig schlägt." Bresnik ist überzeugt, dass Thiem die Nummer 1 wird: "Ich habe vor vier, fünf Jahren gesagt, Zverev ist sein größter Gegner. Dabei bleibe ich. Aber: Dominic ist technisch und körperlich besser als Zverev."