Deutschland

Mutter sieht über Cam, wie Pfleger ihr Baby misshandelt

Wegen seiner Einschränkungen braucht der kleine Kerim viel Zuneigung und Liebe: Doch stattdessen wurde er von einem Pfleger brutal misshandelt.
20 Minuten
27.08.2025, 21:51
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben

Was sich kürzlich in der norddeutschen Stadt Kiel ereignete, ist für alle Eltern ein Horrorszenario: Ein acht Monate altes Baby, dazu schwer pflegebedürftig, wird von einem Pfleger misshandelt. Genau dies widerfuhr dem kleinen Kerim – und seine Mutter Pinar (36) musste alles auf der Babycam mitverfolgen.

Nur durch Zufall sieht die Mutter, wie der Mann ihrem Kind den Mund zuhält. "Dreimal hat er dabei gesagt: 'Halt deine Fresse'", berichtet Vater Zemzem (33) erschüttert. Für die Eltern ein Albtraum. Über den Fall berichtete erstmals die "Kieler Nachrichten".

Kerim kam blind und taub zur Welt

Kerim kam bereits mit schweren Einschränkungen zur Welt: Er kann nicht schlucken, nicht sehen und nicht hören, weil er bei seiner Geburt zu wenig Sauerstoff bekommen hat. Gerade erst hatte er eine Operation am Bauch hinter sich. Eigentlich sollte er sich in der Pflegeeinrichtung in der Nähe von Kiel erholen.

Doch anstelle von Sicherheit und professioneller Betreuung erlebte die Familie das Grauen: Laut Mutter Pinar schlug der Pfleger sogar auf die frische Operationswunde. "Das hat uns einfach nur wahnsinnig gemacht, wie man so skrupellos sein kann", sagt die Mutter im Interview mit RTL. Danach hätten die Augen des Babys getränt, seine Lippen seien angeschwollen gewesen, berichten die Eltern.

Kerim ist wieder zu Hause

Die Eltern erstatten sofort Anzeige, nun ermitteln Polizei und Staatsanwaltschaft. Die Einrichtung teilte schriftlich mit: "Dies ist der erste dem Geschäftsführer bekannt gewordene Fall in seinem Pflegeunternehmen." Der Pfleger wurde umgehend entlassen. Dem mutmaßlichen Täter drohen wegen der Misshandlung von einem Schutzbefohlenen zwischen sechs Monaten bis zu zehn Jahren Freiheitsstrafe, wie ein Sprecher der Kieler Staatsanwaltschaft dem Sender RTL im Interview mitteilte.

Für die Familie ist das jedoch kein Trost. "Wir wollen Kerim nie wieder Fremden anvertrauen", sagen Pinar und Zemzem gegenüber RTL. Unterstützung erhält die Familie nun durch eine nächtliche Betreuung zu Hause – wenigstens drei Nächte pro Woche können die Eltern etwas Schlaf nachholen. "Wer sind wir, dass wir ihm sein Leben wegnehmen können, wenn er schon dafür kämpft?", fasst es Mutter Pinar tapfer zusammen.

{title && {title} } 20 Minuten, {title && {title} } Akt. 28.08.2025, 09:56, 27.08.2025, 21:51
Weitere Storys
Jetzt E-Paper lesen