Haftbefehle liegen vor

Nord-Stream-Anschlag: Sieben Verdächtige identifiziert

Deutschen Behörden ist es laut Medien gelungen, alle Verdächtigen des Nord-Stream-Anschlags zu identifizieren – sechs Haftbefehle liegen vor.
Newsdesk Heute
27.08.2025, 22:53
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Deutschen Behörden ist es jetzt gelungen, alle Mitglieder des Kommandos zu identifizieren, das für die Sabotage der Nord-Stream-Pipelines im September 2022 verantwortlich sein soll. Insgesamt geht es um sieben ukrainische Verdächtige, wie die "Die Zeit" am Mittwoch berichtet hat.

Die Infos stammen aus gemeinsamen Recherchen mit der "Süddeutschen Zeitung" und der ARD. Gegen sechs von ihnen gibt es bereits Haftbefehle. Der siebte soll im Dezember 2024 in der Ost-Ukraine bei Kämpfen gegen die russische Armee ums Leben gekommen sein.

Laut "Die Zeit" bestand das Kommando nach Erkenntnissen der deutschen Bundesanwaltschaft aus einem Skipper, einem Koordinator – das ist der kürzlich in Italien festgenommene Serhii K. –, einem Sprengstoffexperten und vier Tauchern. Ein Mitglied der Gruppe, der mittlerweile getötete ukrainische Soldat Wsewolod K., hat im vergangenen Jahr bei der deutschen Bundeswehr im bayerischen Wildflecken eine militärische Ausbildung bekommen.

Die Ermittlungen verstärken auch den Verdacht, dass die Gruppe den Anschlag mit Unterstützung ukrainischer Behörden durchführen konnte. Die Verdächtigen reisten mit ukrainischen Original-Pässen, die aber falsche Namen enthielten, über Polen nach Deutschland ein. Einer der Verdächtigen wurde im Sommer 2023 in einem Auto des ukrainischen Militärattachés aus Polen in die Ukraine gebracht, um einer Festnahme zu entgehen.

Mutmaßlicher Koordinator in Italien festgenommen

Die deutsche Bundesanwaltschaft wollte zu dem Bericht keine Stellung nehmen. Erst vergangene Woche ließ sie in Italien den 49-jährigen Serhii K. festnehmen. Laut Behörde ist er der mutmaßliche Koordinator des Kommandos. Italien verweigert bisher die Auslieferung des Mannes nach Deutschland.

Die Nord-Stream-Pipelines unter der Ostsee wurden gebaut, um russisches Gas nach Deutschland zu bringen. Im September 2022 wurden sie durch Sprengsätze schwer beschädigt. Zu diesem Zeitpunkt waren die Leitungen aber nicht in Betrieb. Russland hatte die Gaslieferungen über Nord Stream 1 kurz davor gestoppt – vermutlich als Reaktion auf die westlichen Sanktionen wegen des russischen Einmarschs in die Ukraine. Nord Stream 2 wurde nie in Betrieb genommen.

Im Oktober 2022 übernahm die deutsche Bundesanwaltschaft die Ermittlungen zur Sabotage. Bei der Festnahme von K. teilte sie mit, dass das Kommando die Sprengsätze in der Nähe der dänischen Insel Bornholm an den Leitungen angebracht hat. Für den Transport nutzten die Täter eine Segelyacht, die von Rostock aus gestartet ist.

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