In italienischem Badeort

Nord-Stream-Sprengung – Ukrainer festgenommen

Italienische Polizisten haben einen Verdächtigen gefasst, der an der Sprengung der Nord-Stream-Pipelines beteiligt gewesen sein soll.
21.08.2025, 12:17
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Wie der "Spiegel" berichtet, soll es sich bei dem Verdächtigen um den Ukrainer Serhij K. handeln. Er soll zu jener Gruppe gehört haben, die im September 2022 für die Sabotage der Gas-Pipelines Nord Stream 1 und Nord Stream 2 nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm verantwortlich waren.

Die Pipelines seien damals durch Sprengsätze schwer beschädigt worden. Zuvor sei die Gruppe von der deutschen Stadt Rostock aus mit einer Segeljacht zum Anschlagsort gelangt. Das Boot sei mit gefälschten Papieren und über Mittelsmänner bei einem deutschen Unternehmen angemietet worden. Die Sprengkörper seien dann von Tauchern an den Pipelines angebracht worden.

Koordinator der Aktion

Bei dem nunmehr gefassten K. soll es sich laut der deutschen Bundesanwaltschaft um einen Koordinator der Aktion handeln. Demnach sei er in der Nacht auf Donnerstag in der italienischen Provinz Rimini geschnappt worden.

Nun soll der Ukrainer aus Italien nach Deutschland überstellt werden. Dort soll er dann einem Ermittlungsrichter vorgeführt werden. Vorgeworfen wird K. unter anderem das gemeinschaftliche Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion, verfassungsfeindliche Sabotage sowie die Zerstörung von Bauwerken.

Taucher geflüchtet

Personen, die genaueres Wissen von der Sabotageaktion hatten, sagten im Jahr 2024 gegenüber dem "Spiegel", dass die Beteiligten nie die Absicht gehabt hätten, eine Straftat zu begehen. Vielmehr hätten die Pipelines, die russisches Gas nach Europa bringen, für die ukrainischen Frauen und Männer ein legitimes militärisches Ziel dargestellt, um sich gegen die damals seit mehreren Monaten andauernde russische Invasion zu wehren.

Aufgrund der Ermittlungen der Bundesanwaltschaft wurde vor einem Jahr ein erster Haftbefehl gegen einen der mutmaßlichen Taucher erlassen, dem Beschuldigten gelang aber die Flucht: Polnische Behörden warnten demnach ukrainische Stellen, bevor der Zugriff erfolgte. Der Mann setzte sich demnach in einem Diplomaten-Auto in sein Heimatland ab.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } Akt. 21.08.2025, 12:56, 21.08.2025, 12:17
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