"Dachte, es sei ein Scherz"

Putin schenkte US-Amerikaner ein Motorrad

Weil sich der US-Amerikaner Mark Warren in einem Interview über Ersatzteile beklagte, bekam er ein neues Motorrad geschenkt – direkt aus Russland.
21.08.2025, 12:15
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Was als zufällige Begegnung begann, endete für Mark Warren, einen pensionierten Feuerwehrmann aus Anchorage, in einer kuriosen Episode internationaler Symbolpolitik. Während des umstrittenen Gipfeltreffens zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Alaska avancierte er unverhofft zum wohl größten Profiteur: Die russische Regierung schenkte ihm ein funkelnagelneues Motorrad der Marke Ural Motorcycles.

Dabei besaß Warren bereits ein Motorrad der russischen Marke, das er gebraucht von einem Nachbarn gekauft hatte. Wenige Tage vor dem Gipfel wurde er von einem russischen Fernsehteam entdeckt, als er mit dem Motorrad durch die Stadt fuhr. Im Interview klagte Mark beiläufig über seine Mühe, Ersatzteile für sein altes Motorrad zu beschaffen – eine Bemerkung, die in Russland unerklärlicherweise viral ging und ihm dort überraschende Popularität einbrachte.

Motorrad stand auf US-Luftwaffenstützpunkt in Anchorage

"Plötzlich war das überall zu sehen. Ich verstehe bis heute nicht, warum – ich bin doch nur ein ganz normaler Typ", wundert sich der US-Amerikaner.

Am 13. August, kurz vor dem Treffen zwischen Trump und Putin zum Ukraine-Krieg, meldete sich ein russischer Journalist mit einer unglaublichen Nachricht: Moskau habe beschlossen, ihm ein neues Motorrad zu schenken.

Zunächst hielt Mark die Nachricht für einen schlechten Scherz. Doch kurz nach Abschluss des Gipfels kam die Bestätigung – die Maschine stehe abholbereit auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Elmendorf-Richardson.

"Das ist doch nicht Ihr Ernst"

Am nächsten Tag fuhr er mit seiner Frau zu einem Hotel in Anchorage. Auf dem Parkplatz erwartete ihn ein olivgrünes Ural-Gespann im Wert von rund 22.000 Dollar (umgerechnet knapp 18.900 Euro), flankiert von sechs Männern, die er für Russen hielt. "Mir fiel die Kinnlade runter. Ich dachte, ‹das ist doch nicht Ihr Ernst›", erzählt er dem Sender CNN.

Die Russen machten Fotos, drehten ein Video, und Mark Warren musste die Maschine kurz vorführen. Trotz aller Freude blieb ein schaler Beigeschmack: Der 66-Jährige fürchtete, in politische Spielchen verwickelt zu werden. "Ich will nicht, dass meine Familie ins Visier gerät, nur weil ich ein Motorrad aus Russland angenommen habe", sagt er.

Als er schließlich die Übergabedokumente unterschrieb, fiel ihm auf: Das Fahrzeug war erst am 12. August produziert worden. "Offenbar haben sie es direkt aus dem Showroom geholt und sofort nach Alaska geflogen", mutmaßt er.

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