Ein Anblick wie aus einem Märchen: Teile Großbritanniens sind vor wenigen Tagen in einen rosafarbenen Nebel gehüllt worden. Was für viele nach Photoshop aussah, war in Wahrheit ein seltenes Naturphänomen - und völlig echt.
Der britische Wetterdienst Met Office gab eine Nebelwarnung für große Teile Mittel- und Nordenglands aus. Besonders betroffen: die East Midlands und Cambridgeshire, wo dichter Nebel die Sicht massiv einschränkte. Was viele staunen ließ: Der Nebel leuchtete stellenweise zartrosa.
Der Grund dafür liegt in der Physik: Wenn die Sonne tief steht - also beim Aufgehen oder Untergang -, wird das Licht stärker gestreut. Kürzere Wellenlängen wie Blau und Grün verschwinden, rote Anteile bleiben übrig. Wenn dieses Licht dann auf feine Nebeltröpfchen trifft, entsteht der rosa Schleier.
"Nebel ist eigentlich nichts anderes als eine bodennahe Wolke aus winzigen Wassertröpfchen", erklärt ein Sprecher des Met Office. "In Kombination mit dem rötlichen Licht der tief stehenden Sonne ergibt sich dieser einzigartige Farbeffekt."
Solche Bilder entstehen nur unter ganz bestimmten Bedingungen - das macht das Phänomen so selten. "Der Nebel muss genau zum Sonnenaufgang auftreten, die Dichte und Tröpfchengröße müssen perfekt sein", sagt Forscherin Claire Ryder von der Universität Reading. Zu dichter Nebel blockiert das Licht, zu dünner zeigt kaum Farbe.
Bereits 2019 wurde ein ähnlicher rosiger Nebel über Südwestengland beobachtet. Dass das Himmelsschauspiel jetzt erneut auftrat, sorgte in den sozialen Netzwerken für Begeisterung.
