Weihnachten ist die Zeit der Genüsse - doch die Klimakrise macht auch vorm Festtagsmenü nicht halt. Egal ob Truthahn, Zimt, Kartoffeln oder Schokolade: Immer mehr klassische Zutaten leiden unter Dürre, Hitze oder sintflutartigem Regen. Das treibt nicht nur die Preise nach oben - mancherorts wird das Essen sogar knapp.
Laut einer neuen Studie gehören Kakao, Vanille, Zimt und Zucker zu den weltweit am stärksten gefährdeten Lebensmitteln. Besonders betroffen: Länder mit instabilen Klimaverhältnissen, wo viele dieser Pflanzen wachsen.
Madagaskar, Hauptproduzent von Vanille, leidet unter Zyklonen. Sri Lanka, bekannt für seinen Zimt, spürt die Folgen von Hitzewellen. Und rund 97 Prozent des Kakaos werden in Ländern angebaut, die laut Klima-Risikoindex schlecht auf die Erderwärmung vorbereitet sind.
Auch die klassische Weihnachtspute hat es nicht leicht. In Großbritannien und den USA führen steigende Temperaturen zu mehr Stress bei den Tieren - sie fressen weniger, nehmen schlechter zu. Das schlägt sich im Preis nieder:
Allein in Großbritannien stieg der Preis für frischen Weihnachtstruthahn um 4,7 Prozent. Zudem verteuern hohe Gaspreise die Brut - und Futter wird durch Ernteausfälle knapper.
Zwiebel und Erdäpfel
Selbst bei den Beilagen wird’s eng: Zwiebelernten litten unter extremer Dürre, etwa in Großbritannien und den USA. Erdäpfel hingegen ertranken stellenweise - in den Niederlanden, Belgien oder Frankreich blieben ganze Felder im Schlamm stecken. 15 Prozent der Ernte fielen 2023 aus.
Und sogar der Rosenkohl - sonst das Sorgenkind auf dem Festtags-Teller - kämpft ums Überleben. In heißen Sommern wie 2016 verwüstete die Kohlmotte die Felder, mit Verlusten von bis zu 60 Prozent. 2022 sorgten Temperatur-Sprünge für Mini-Rosenkohl, der kaum marktreif war.