Die Welt greift so stark zur Kohle wie nie zuvor. Die Internationale Energieagentur (IEA) rechnet für 2025 mit einem Verbrauch von knapp 9 Milliarden Tonnen - ein Plus von 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit erreicht der klimaschädlichste aller Energieträger ein neues Allzeithoch.
Besonders überraschend: In den USA, wo der Kohleverbrauch seit Jahren rückläufig war, soll die Nachfrage heuer um satte acht Prozent steigen. Grund dafür sind hohe Gaspreise und politische Entscheidungen, die das Abschalten alter Kohlekraftwerke verzögern.
Bitter: Auch in Europa wurde heuer - vor allem in der ersten Jahreshälfte - mehr Kohle verbrannt als erwartet. Der Grund: Wind- und Wasserkraftwerke lieferten in der ersten Jahreshälfte weniger Strom - also musste die Kohle herhalten, so die neue Studie.
Insgesamt geht in der EU der Kohleverbrauch zurück, da viele Länder Kohlekraftwerke stilllegen und verstärkt auf erneuerbare Energien setzen. Schon in den Jahren davor war ein deutlicher Abwärtstrend erkennbar.
Anders sieht es im traditionellen "Kohle-Koloss" Indien aus: Wegen einer heftigen Monsunsaison war die Stromnachfrage schwächer, zudem konnten Wasserkraftwerke mehr liefern. Dadurch sank der Kohleverbrauch erstmals leicht - eine Seltenheit in dem Land, das sonst als Treiber des weltweiten Anstiegs gilt.
Besonders entscheidend für die Zukunft: China. Das Land verbrennt mehr Kohle als alle anderen Länder zusammen. Zwar setzt Peking massiv auf den Ausbau von Solar- und Windkraft, doch wie sich die Kohlenachfrage dort bis 2030 entwickelt, sei laut IEA noch völlig offen. Fakt ist: Trotz aller Klimaziele bleibt Kohle weltweit gefragt - ein bitteres Signal für den Planeten.