Ecuador

Mysteriöse Villa – so fand Polizei berühmten Drogenboss

Die Suche nach dem ausgebrochenen ecuadorianischen Drogenboss kam diese Woche zu einem Ende. Die Polizei erläutert, wie sie Fito gefunden hat.
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28.06.2025, 16:54
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Ein Mitarbeiter der Stadt Manta erschien monatelang nicht zur Arbeit. In einem leer stehenden Haus sind Möbel in Plastik eingepackt. Als die Polizei eindrang, fanden sie ein einsames Mädchen vor. Vor dem Haus war eine Fläche anders bepflanzt als der Rest des Gartens.

Diese Puzzleteile führten schlussendlich zur Entdeckung und Festnahme von Adolfo Macías. Auch bekannt unter dem Alias "Fito", ist er der Boss der Bande "Los Choneros". 2024 ist er aus einem Gefängnis ausgebrochen und befand sich seither auf der Flucht.

Stadtmitarbeiter besuchte eine Villa

Nach seiner Festnahme gaben die Behörden Einzelheiten darüber bekannt, wie sie den 45-jährigen Drogenboss aufgespürt und dingfest gemacht haben. Weltweit wurde nach Macías gefahndet, eine Belohnung von einer Million Dollar war für Tipps ausgesetzt, die zu seiner Ergreifung führen würden.

Letztlich kamen die wichtigen Hinweise unfreiwillig aus dem Umfeld des Gesuchten. Wesentlich dabei war die Überwachung eines Mitarbeiters der Verkehrsbehörde in Manta, der Heimatstadt Fitos. Der Mitarbeiter verhielt sich auffällig, weil er seit mehreren Monaten nicht zur Arbeit erschien.

Die Behörden beobachteten, wie der Mann häufig eine extravagante Villa besuchte, die Verwandten von Fito gehört. So führte der Stadtmitarbeiter die Behörden zum richtigen Haus.

Auffällige Einrichtung der Villa

Die Villa schien unbewohnt. Möbelstücke waren mit Plastikfolie bedeckt, Fernseher noch in Kartons verpackt. Zudem gab es überall im Haus Statuen des heiligen Judas Thaddäus, der als Schutzpatron in scheinbar ausweglosen Situationen gilt. Besondere Verehrung wird ihm in Mexiko zuteil, auch bei den dortigen Drogenbanden. "Los Choneros" gilt als eine der ersten Organisationen aus Ecuador, die Verbindungen zu mexikanischen Drogenkartellen knüpfte.

Bei der Infiltrierung der Villa stießen die Beamten auf die kleine Tochter des Bandenbosses. Das Kind habe ihnen die letzte Bestätigung geliefert, dass der Vater sich im Haus versteckt halte, sagte Polizeikommandant Víctor Ordóñez. Die Frage war nur, wo. Fito war nirgends zu finden.

Das Dach stürzte über ihm ein

Straßen rund um das Gelände waren abgesperrt, über dem Anwesen ließen die Ermittler Drohnen fliegen. Bei der Besichtigung der Drohnenaufnahmen fiel den Beamten ein Bereich im Garten ins Auge. Dort war es uneben und die Stelle war mit einer anderen Vegetation bepflanzt als der Rest des Gartens.

Die Polizei vermutete nun einen unterirdisch versteckten Raum und suchte nach einem Eingang im Haus. Diesen fanden sie in Form einer Luke im Waschraum, die nur von innen geöffnet werden konnte. Kurzerhand fuhr die Polizei schwere Maschinen auf, um über den Garten ins unterirdische Versteck zu gelangen.

Als das Dach über ihm begonnen habe einzustürzen, habe Fito erkannt, dass er der Festnahme nicht entgehen konnte, erklärte Innenminister John Reimberg am Donnerstag vor Journalisten. "Als dies geschah, geriet Fito in Panik", sagte der Minister. "Er öffnete die Luke, wo Militär- und Polizeipersonal warteten, und kam aus dem Loch."

Fito soll an die USA ausgeliefert werden

Fito wurde in das Hochsicherheitsgefängnis "La Roca" in Guayaquil gebracht. Von dort aus soll er an die USA ausgeliefert werden. In den Staaten ist Fito wegen Drogenhandels angeklagt.

Im Gefängnis, aus dem er ausgebrochen ist, saß er wegen Drogenhandels, organisierter Kriminalität und Mordes. Er sollte eine 34-jährige Strafe absitzen.

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