"Es wird a Wein sein, und mir wer’n nimmer sein", heißt es in einem alten Wiener Heurigenlied – doch wie lange wird diese weinselige Textzeile noch gültig sein? Die weltweite Weinerzeugung ist jedenfalls im Vorjahr wegen extremer Witterungseinflüsse auf den niedrigsten Stand seit 60 Jahren gesunken.
Die Wein-Erzeugung sank auf 226 Millionen Hektoliter, was ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 4,8 Prozent bedeutet, so die Internationale Organisation für Rebe und Wein (OIV). Als extreme Wettereinflüsse nannte die Branchenorganisation unter anderem Klimawandel-bedingten Starkregen, Hagel, späten Frost im Frühjahr, Trockenperioden und in der Folge dieser Witterung auch Schädlingsbefall.
In der EU lag die Weinerzeugung mit 138 Millionen Hektolitern im vergangenen Jahr um 3,5 Prozent unter der von 2023. Der weltweite Weinkonsum 2024 wird auf 214 Millionen Hektoliter geschätzt, was im Vergleich mit 2023 einen Rückgang um 3,3 Prozent und damit die niedrigste Menge seit 1961 bedeutet.
Italien als weltweit größte Weinbaunation verbuchte mit einer Erzeugung von 44 Millionen Hektoliter zwar ein Plus, lag aber immer noch sechs Prozent unter dem Fünfjahresdurchschnitt. Frankreich als zweitgrößter Erzeuger verzeichnete mit 36 Millionen Hektolitern einen Rückgang um knapp ein Viertel (23,5 Prozent) und damit die niedrigste Produktion seit 1957.
Spanien auf Rang drei bleibt mit einer Erzeugung von 31 Millionen Hektolitern 11,1 Prozent unter dem Fünfjahresschnitt.
Neben dem fortschreitenden Klimawandel hätten sich auch die wirtschaftliche Lage und ein sinkender Konsum, auf den sich die Winzer einstellten, negativ auf die Weinerzeugung ausgewirkt, heißt es in der Aussendung der Reben-Organisation.