Es ist fast schon kitschig: Die 32-jährige Eidgenössin Jasmine Flury wird nach ihrer langen Verletzungspause ihr Comeback in der Schweiz geben. Am kommenden Freitag wird sie voraussichtlich wieder bei einem Rennen auf den Skiern stehen.
Und dann auch noch in St. Moritz, in der Region, in dem die 32-Jährige das Skifahren erlernte. "Ich muss schauen, dass ich die Emotionen unter Kontrolle halte und mich auf das Wesentliche fokussieren kann", sagt Flury.
Im Februar 2023 wurde bei der Weltmeisterin von Courchevel/Méribel (2023) ein komplizierter Knorpelschaden diagnostiziert. "Der Weg zurück war brutal schwierig", gesteht Flury. Die Ausfallzeit: nicht absehbar.
Bei Flury kamen Zweifel auf, ob ein Comeback überhaupt noch Sinn ergeben würde – zumal sie nicht mehr zu den Jüngsten im Ski-Weltcup zählt. Das Karriereende schwirrte zwischenzeitlich im Kopf herum. Flury: "Erst vor Kurzem konnte ich die Frage, ob ich weitermache, mit Ja beantworten", sagt sie. "Ich fahre einfach zu gerne Ski."
Dem Umstand, dass sie nun in ihrem "Wohnzimmer" in St. Moritz auf die Skipiste zurückkehrt, misst sie nicht viel bei, obwohl sie hier vor acht Jahren ihr erstes Rennen gewann. So gesehen schließt sich ein Kreis. Flury lacht: "Das war 2017 und ist ein Moment her. Aber die Rennen am Wochenende werden sicher speziell."
Eine konkrete Platzierung habe sie nicht im Kopf. "Ich kann das leider gar nicht beantworten. Zwei Jahre Verletzung sind im Sport eine so lange Zeit. Ich versuche, einfach alles zu genießen und natürlich ins Ziel zu kommen", schmunzelte sie.
Ein großes Zwischenziel habe sie ohnehin schon erreicht: "Es ist nicht selbstverständlich, dass ich wieder am Start stehen kann. Aber jetzt bin ich hier und bereit." Ein weiteres Ziel hat sie auch schon ins Auge gefasst: Wenn es nach ihr geht, soll es nämlich auch für Olympia im Februar in Cortina (Italien) reichen. Einen ersten Schritt in diese Richtung könnte sie mit einem guten Ergebnis in St. Moritz machen. Geplant sind für Freitag und Samstag die Abfahrt sowie für Sonntag der Super-G.
