Seit sechs Jahren gibt es immer wieder Meldungen über einen roten Formel-1-Rennwagen (der sich nun als Formel-2-Bolide herausstellte), der ohne Nummerntafel unerlaubt schnell über Tschechiens Autobahnen rast. Doch bei Eintreffen der Polizei war der Rennwagen stets über alle Berge verschwunden.
Wegen seines Rennfahrer-Outfits samt Helm konnte der Fahrer bisher nie identifiziert werden. Erst vor drei Wochen gingen neue Aufnahmen des "Formel-1-Phantoms" auf einer tschechischen Autobahn online.
Diesen Sonntag reagierten die Beamten jedoch schneller, als es eine erneute Sichtung an einer Tankstelle, rund 40 Kilometer südwestlich von Prag, gab. Sofort wurde neben mehreren Streifenwägen auch ein Polizeihubschrauber alarmiert, der, sobald er die Fährte aufgenommen hatte, den knallroten Boliden nicht mehr aus den Augen verlor.
Und so gelangten die Polizisten schließlich zur Wohnadresse des, wie sich nun rausstellte, 51-jährigen Tschechen im Dorf Buk. Dieser zeigte sich uneinsichtig, wollte minutenlang nicht aussteigen und verweigerte die Aussage. Immerhin: Alkohol- und Drogentest seien negativ ausgefallen, gab eine Polizeisprecherin bekannt.
Ein Video der tschechischen Nachrichtenseite novinky.cz, das zunächst den Wagen auf der Autobahn und schließlich die Festnahme des Fahrers an seiner Adresse zeigt, kursiert im Netz.
Die Polizei hatte dem roten Autobahn-Phantom jahrelang nicht auf die Schliche kommen können. Auf Videoaufnahmen, die in den sozialen Netzwerken die Runde machten, war das Gesicht des mutmaßlichen Fahrers durch den Helm verdeckt.
Nach Medienberichten soll es sich bei dem Fahrzeug um eine Spezialanfertigung aus der GP2-Serie, der heutigen Formel 2, handeln. Derartige Rennautos haben üblicherweise mehr als 600 PS und verfügen über eine Höchstgeschwindigkeit von mehr als 300 Kilometern pro Stunde.
Der Mann müsse mit einer hohen Geldstrafe und einem Fahrverbot rechnen, hiess es von der Polizei. Formel-2-Rennwagen wie dieser seien nicht für den Straßenverkehr zugelassen, betonte die Polizeisprecherin.
Sie stellten nicht nur eine Gefahr für den Fahrer selbst, sondern auch für andere Verkehrsteilnehmer dar. Die Fahrzeuge verfügten weder über Scheinwerfer noch über Blinker oder Kennzeichen. Zudem hätten sie scharfe Kanten.