Die Regierung des Himalaya-Staates hat vergangene Woche mehrere bekannte Social-Media-Plattformen gesperrt. Begründet wurde dieser Schritt damit, dass die Plattformen sich bei den Behörden nicht registriert hätten. Zudem wirft die Regierung Nutzern mit gefälschten Identitäten vor, über einige Plattformen Hassreden und Fakenews zu verbreiten sowie Betrug und andere Straftaten zu begehen.
Diese nunmehrige Verbot hat bei der Bevölkerung für Wut gesorgt. Tausende Menschen hatten in Kathmandu gegen die Blockade demonstriert und dabei auch die Korruption im Land angeprangert. In den vergangenen Jahren hatte es in Nepal mehrere Korruptionsfälle gegeben, an denen Minister, Ex-Minister und hochrangige Beamte beteiligt waren.
Als die Demonstranten zum Parlamentsgebäude marschierten, eskalierte die Situation. Es kam zu Auseinandersetzungen mit den Polizeikräften, bei denen 16 Menschen getötet und rund 100 verletzt wurden. Zuvor hatte die Bezirksverwaltung in mehreren Gebieten der Hauptstadt eine Ausgangssperre. Auch an anderen Orten in Nepal gab es Proteste.
In Kathmandu ging die Polizei mit Schlagstöcken gegen die Demonstranten vor, von denen einige über eine Mauer auf das Gelände des Parlaments kletterten. Örtliche Medien berichteten, dass die Polizei auch scharfe Munition eingesetzt hätte. Auch Tränengas und Wasserwerfer kamen zum Einsatz.
Viele der Verletzten wurden in einem Krankenhaus in der Nähe der Demonstration behandelt. Eine Sprecherin der Klinik, Ranjana Nepal, sagte gegenüber der Nachrichtenagentur AFP, sie habe "noch nie zuvor so eine beunruhigende Situation" in dem Krankenhaus gesehen. Tränengas sei auch in die Klinik gedrungen, wodurch die Arbeit der Ärzte erschwert worden sei.