Innenminister Karl Nehammer hatte es bereits angekündigt: "Es gibt keine Toleranz, wenn die Sperrstunde überschritten und die Abstandsregeln nicht eingehalten werden." Nötig ist dieses Vorgehen, weil sich immer wieder Party-Veranstalter nicht an die Sicherheitsmaßnahmen halten – so auch ein Balkan-Club in Wien-Favoriten. Obwohl in der Gastronomie nur noch sitzend und mit ausreichendem Abstand konsumiert werden darf, feiern in dem Club immer wieder Hunderte Wiener zu ihren Lieblingsliedern. Reichlich Alkohol und Live-Sängerinnen inklusive. "Heute" zeigte bereits Bilder aus dem überfüllten Lokal.
Die Rechnung setzte es in der Nacht auf Samstag. Die Wiener Polizei und die Gruppe Sofortmaßnahmen des Wiener Magistrats rückten zur Kontrolle zu dem mittlerweile berühmt-berüchtigten Club aus und trafen auf mehr als 300 Feiernde. "Der behördlich festgelegte Fassungsraum war um knapp 100 Personen überschritten", heißt es seitens der Magistratsdirektion. Die Nachtschwärmer hätten keinerlei Verständnis für die Kontrollen gezeigt, sich aggressiv und unkooperativ verhalten. Auch die Betreiber begegneten den Kontrolleuren feindselig.
Beim Eintreffen in einer zweiten Diskothek waren rund 400 Personen, vorwiegend junges Publikum, am Feiern. Die Corona-Maßnahmen wurden nicht eingehalten. Die Tanzfläche war voll, kaum ein Gast trug eine Maske und die Betreiber verfügten über keine Präventionskonzepte.
Beide Veranstaltungen wurden gestoppt. Aufgrund des hohen Gästeaufkommens musste die Räumung der Clubs koordiniert durchgeführt werden, um eine Ansteckungsgefahr zu minimieren. Einige Gäste versuchten durch ihr Verhalten, die Räumung hinauszuzögern. Hier musste die Polizei eingreifen. Den Betreibern drohen jetzt hohe Strafen!
"Das Verhalten von den Club-Betreibern und Gästen kann nicht toleriert werden", sagt Walter Hillerer, Leiter der Gruppe Sofortmaßnahmen. Die Kontrollen sollen künftig intensiviert werden. Ausgezahlt haben dürften sich die Übertretungen für die Veranstalter nicht. Denn neben Veranstaltungsbehörde und dem Marktamt kam auch noch die Finanzpolizei dazu. Beide Clubs kassierten jeweils eine Anzeige nach dem Covid-19-Maßnahmengesetz, nach dem Veranstaltungsgesetz sowie dem Ausländerbeschäftigungsgesetz.