Weihnachten fühlt sich heute für Katrin Beierl "richtig gut" an. "Ich habe meinen großen Kampf gewonnen", sagt die Bob-Pilotin zu "Heute". "Ich spüre eine innere Zufriedenheit. Alles, was jetzt noch kommt, ist eine Draufgabe."
„Der Großteil meines linken Gesichtsfeldes flimmerte ständig“Katrin BeierlBob-Pilotin über Schlaganfall
Großer Kampf? Drei Schlaganfälle erlitt Beierl mit 29 Jahren, jetzt fuhr sie im Weltcup als Zweite und Dritte auf das Podest. Auf der Olympia-Bahn in Cortina zählt sie in wenigen Wochen zu Österreichs großen Gold-Hoffnungen.
Es wäre die Krönung eines Sport-Märchens: Im Sommerurlaub 2022 in Peru erlitt Beierl am Weg zum Machu Picchu einen Schlaganfall. Im Spital erfährt die Niederösterreicherin, dass sie zuvor schon zwei hatte. Die Ursache: wohl Migräne. "Ein Großteil meines linken Gesichtsfeldes flimmerte ständig, das war brutal anstrengend."
Beierl gönnt sich Ruhe. Sie jammert nicht, nur ein negativer Arzt bringt sie zum Weinen. Sie gibt an der Uni Gas. Ihre Liebe zum Sport lässt sie aber nie los. "Ohne meinen Neurologen wäre ich aber nie wieder in den Schlitten gestiegen", gibt sie zu.
„Ich mache mir weniger Druck“Katrin BeierlOlympia-Hoffnung
2023 gibt die Ex-Leichtathletin ein Bob-Comeback und siegt im Europacup. Heuer glänzt sie mit Weltcup-Podestplätzen im Monobob. "Ich mache mir weniger Druck", verrät sie. "Meine Schlitten laufen. Bei der Athletik habe ich zugelegt. Ich bin beim Start nicht mehr 13., sondern Achte."
Ist ihr Leben anders? "Damit die Blutwerte passen, nehme ich Medikamente. Wenn ich krank bin, flimmert es leicht links unten im Gesichtsfeld", erzählt Beierl. "Ich bin im Leben um nichts gescheiter geworden", grinst sie. "Ich will keine Tipps geben. Nur so viel: Nach traurigen Tagen kommen wieder die schönen."
