Erst am 7. April versammelten sich tausende Wiener mit serbischen Wurzeln am Maria-Theresien-Platz in der Wiener Innenstadt, um protestierende Studenten aus Serbien mit dem Rad zu empfangen. Am Mittwoch kommen auch serbische Läufer in die Hauptstadt – auch hier werden hunderte Unterstützer erwartet.
21 serbische Studenten setzen nach dem tragischen Unglück im Vorjahr im nordserbischen Metropole Novi Sad – ein gestürztes Bahnhofsdach riss 16 Menschen aus dem Leben – ein Zeichen. Mit einem knapp 2.000 Kilometer langen "Ultramarathon" möchten die Studenten über zwei Wochen lang ein klares Zeichen gegen Korruption, Machtmissbrauch und die Aushöhlung demokratischer Institutionen in Serbien setzen.
Das Ziel ist diesmal nicht das französische Straßburg, sondern Brüssel. Die Stimmen junger Menschen, die sich für Rechtsstaatlichkeit, Transparenz und soziale Gerechtigkeit einsetzen, sollen bis vor die Türen der europäischen Institutionen in Brüssel gehört werden.
Als Zwischenstation machen die Studentenläufer auch in Wien halt, um 17.30 Uhr sollen sie Am Hof in der Wiener City empfangen werden. Darüber informiert die Instagram-Seite "blokada.bec". "Wir laden Sie ein, unsere Studenten gemeinsam zu empfangen und im Rennen um Gerechtigkeit zu unterstützen", heißt es unter anderem.
Seit Monaten kommt es in Serbien zu Studierendenprotesten sowie Blockaden von Universitäten und Schulen, ausgelöst durch den Einsturz eines Bahnhofsvordachs in Novi Sad. Dieser Vorfall wird auf systemische Korruption und die Untergrabung des Rechtsstaats zurückgeführt und hat landesweit Empörung ausgelöst.