Ein Sieg im Sprint von China, ein dritter Platz im Sprint von Miami – das waren zwei Höhepunkte einer bisher durchwachsenen Saison für Siebenfach-Weltmeister Hamilton. Der Brite war zu Jahresbeginn zu Kult-Rennstall Ferrari gewechselt, hatte die Erwartungshaltung beim Team kräftig nach oben geschraubt. Bisher lief es aber nicht nach Wunsch. Der bisherige Tiefpunkt für den Formel-1-Star war Platz zwölf am vergangenen Wochenende in Ungarn. "Ich bin nutzlos", sagte der Brite dann geknickt.
Worte, die beim ehemaligen Formel-1-Piloten Jean Alesi, der immerhin fünf Saisonen lang für Ferrari fuhr, gar nicht gut ankamen. "Hamiltons Verhalten demoralisiert die Menschen um ihn herum. Senna oder Schumacher hätten so etwas nie gesagt", stellte der nun 61-Jährig in seiner Kolumne für den "Corriere della Sera" klar.
Der britische Rekord-Weltmeister war auf dem Hungaroring bereits im zweiten Qualifying-Abschnitt ausgeschieden, während sein Teamkollege Charles Leclerc zur Pole Position gefahren war. "Es gibt keine Probleme mit dem Team. Das Auto steht auf der Pole, also müssen wir den Fahrer wechseln", hatte Hamilton in Ungarn geknickt gemeint.
Im Rennen schaute dann nur Platz zwölf heraus, Leclerc rutschte nach mysteriösen Funksprüchen über einen plötzlichen Leistungseinbruch beim Ferrari auf Platz vier zurück. "Es sah zunächst aus wie eine italienische Komödie, wurde dann aber zum Horrorfilm. Ein Ferrari-Team, das am Samstag glänzt und am Sonntag nichts bringt, da zieht es allen den Magen zusammen, die Ferrari lieben", urteilte Alesi weiter.