Integrationssprecherin Ines Vukajlović (Grünen) zeigt sich empört: Wer Integration fordere, müsse auch dafür sorgen, dass insbesondere Müttern mit Betreuungspflichten der Zugang zu Sprachkursen ermöglicht werde.
"Wie soll eine Mutter Kinder betreuen und gleichzeitig erfolgreich einen Deutschkurs absolvieren?", schüttelt Vukajlović den Kopf. Für die Politikerin steht fest: Ohne Kinderbetreuung keine Chancengleichheit beim Spracherwerb, was ein schwerwiegendes Hindernis auf dem Weg zur Integration sei.
Laut Vukajlović gebe es in Oberösterreich kaum Kursangebote mit begleitender Kinderbetreuung. Wenn, dann nur in Linz oder im Rahmen von zeitlich begrenzten Pilotprojekten. Diese seien zwar oft sehr gut besucht, würden jedoch mangels finanzieller Unterstützung nicht weitergeführt.
Die Grünen sehen in der Ablehnung des Antrags ein Versäumnis der Koalition, das die Integration von Frauen und insbesondere Müttern aktiv erschwere. Der Spracherwerb sei nicht nur Grundlage für Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, sondern auch für Selbstständigkeit, soziale Vernetzung und den Bildungserfolg der nächsten Generation.
„Integration fordern, aber gleichzeitig bei Deutschkursen sparen: Das ist ein Widerspruch in sich.“Ines VukajlovićIntegrationssprecherin (Grüne OÖ)
Die grüne Politikerin kritisiert, dass die Landesregierung diese Schlüsselrolle offenbar verkenne. In Folge schiebe sie die Verantwortung auf die Betroffenen ab, ohne die nötigen Strukturen bereitzustellen. "Integration fordern, aber gleichzeitig bei Deutschkursen sparen: Das ist ein Widerspruch in sich", betont Vukajlović.