Erst vor kurzem hat der Unimarkt in Gutau (Bez. Freistadt) für immer geschlossen. Der Betreiber ging in Pension, ein Nachfolger wurde nicht gefunden. In den vergangenen Monaten mussten gleich mehrere Geschäfte der Handelskette zusperren: zuerst Kirchberg-Thening, dann Leonding und St. Florian (alle Bez. Linz-Land) sowie Sierning (Bez. Steyr-Land).
Der Standort in Linz-Ebelsberg machte nicht dicht, verkauft jetzt aber nur mehr Abverkaufsware. Als Gründe für die Verkleinerung des Filialnetzes nennt Unimarkt den gestiegenen Wettbewerb und Änderungen im Konsumverhalten. Das Unternehmen ist in OÖ, NÖ, Salzburg, der Steiermark und im Burgenland aktiv. In der Gruppe sind gut 3.000 Mitarbeiter beschäftigt.
In Niederösterreich sind die Filialen in St. Peter in der Aus und in Seitenstetten (beide Bez. Amstetten) pleite: Anfang dieser Woche hat die Andre Lebensmittel-Gastro GmbH beim Landesgericht St. Pölten einen Konkursantrag gestellt. Die Gesellschaft fungiert als Franchisenehmer der Unimarkt-Kette.
"Es gibt, wie in jedem Filialportfolio, Standorte von unterschiedlicher Profitabilität", erklärt Geschäftsführer Andreas Hämmerle auf "Heute"-Anfrage. Gleichzeitig müsse jede Niederlassung für sich gesehen "wirtschaftlich erfolgreich sein". Die Marktsituation im Handel sei nämlich "sehr dynamisch und Handelsunternehmen müssen durch steigende Kosten sehr kostenbewusst agieren".
"Daher können manchmal einzelne Standorte nicht weitergeführt werden – wie es für die Standorte Sierning, St. Florian und Gutau der Fall war", so Hämmerle. Er nennt Zahlen: In Oberösterreich wurden in den vergangenen fünf Jahren 17 von insgesamt 68 Filialen geschlossen. Vier davon waren ein Franchise.
Insgesamt gibt es in Österreich derzeit 102 Geschäfte. "Es ist unser Ziel, möglichst alle der verbleibenden Filialen zu halten und auf Franchise umzustellen", betont Hämmerle. Im Bundesland arbeiten für die Unigruppe GmbH – zu der Unimarkt gehört – knapp 500 Beschäftigte in der Zentrale, in den Eigenfilialen und der Logistik.
„Es ist unser Ziel, möglichst alle der verbleibenden Filialen zu halten und auf Franchise umzustellen.“Andreas HämmerleGeschäftsführer von Unimarkt
Im vergangenen Jahr hat der Verfassungsgerichtshof eine für die Supermarktkette schwerwiegende Entscheidung getroffen: Selbstbedienungsboxen unterliegen nämlich – im Gegensatz zu Zigarettenautomaten – den eingeschränkten gesetzlichen Öffnungszeiten. In Folge musste Unimarkt seine Uni-Box-Standorte in Oberösterreich schließen.