Nanu! Rätsel um süße, junge Nagetiere im Weinviertel

Im Bezirk Mistelbach sorgen Aufnahmen von süßen, freilebenden Jungtieren für Staunen. Doch um welche Tierart handelt es sich dabei? Oft ist es auch für Experten schwierig aus der Entfernung ein Nutria von einer Bisamratte bzw. Bisam oder auch vom größeren Biber zu unterscheiden.

"Eher Bisamratten als Nutria"

"Heute" fragte bei Experte Hans Frey, wissenschaftlicher Leiter in der Vier-Pfoten-Station in Haringsee (Gänserndorf) nach. Seine Meinung: "Ich vermute es sind eher Bisamratten. Leider ist der Schwanz nur bei einem Tier etwas besser zu sehen und er könnte vertikal abgeplattet sein. Nutrias haben einen drehrunden Schwanz und sind deutlich größer. Die Größe ist aber bei Jungtiere nur über das Bild nicht zu beurteilen. Bisamratten sind in Österreich viel weiter verbreitet als Nutrias, mit bisher nur sehr lokalen Vorkommen."

Laut der Expertenplattform "StadtWildTiere" steht die Nutria, auch Sumpfbiber genannt, in der Größe zwischen Bisamratte und Biber. Freilebende Tiere gehen bei uns in Mitteleuropa auf entkommende Farmtiere und absichtliche Ansiedlungen zurück. Der Biber (83 bis 100 cm) ist einiges größer als das Nutria (55 bis 60 cm). Auch die Bisamratte hat gewisse Ähnlichkeit mit dem Nutria, ihr Schwanz ist allerdings abgeflacht und nicht rund. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal sind die weißen Schnurrhaare des Nutrias."

Diese weißen Schnurrhaare würden wiederum bei den aufgenommenen Fotos auf junge Nutrias hindeuten.

"In Deutschland kommen Nutrias in den meisten Bundesländern vor, sind teilweise wenig scheu und lassen sich sogar von Spaziergängern füttern. Da Nutrias strenge Winter nicht gut überstehen, können in Mitteleuropa einzelne Populationen rasch wieder zusammenbrechen, so z.B. im Wiener Schwarzenbergpark", heißt es auf der Plattform "StadtWildTiere".